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Vatikan: Papst bestätigt Schweiz-Besuch

Papst Johannes Paul II. hat bei einer Sonderaudienz der Schweizergarde für ihren anspruchsvollen und treuen Dienst im Vatikan gedankt.

„Ihr leistet einen anstrengenden, mitunter mühsamen Dienst, den Gott euch vergelten möge“, sagte er am Donnerstag.

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche sprach anlässlich einer Sonderaudienz für die 33 neuen Rekruten. Gleichzeitig bestätigte er seine Reise für den 5./6. Juni nach Bern, wo er, „so Gott will, am Treffen der katholischen Jugendlichen der Schweiz teilnehmen“ werde. Bei dieser Reise sei auch eine Begegnung mit ehemaligen Schweizergardisten vorgesehen.

Bei der Eidesleistung vor mehreren Tausend Gästen schworen die Schweizer Rekruten „dem regierenden Papst und seinen rechtmässigen Nachfolgern“ Treue und Gehorsam – notfalls unter Einsatz des eigenen Lebens. 23 neue Gardisten sagten die Eidesformel auf Deutsch, sieben auf Französisch, zwei auf Italienisch und einer auf Rätoromanisch.

Neben hohen Vertretern der römischen Kurie, des Diplomatischen Corps und der Schweizer Kolonie in Rom waren auch zahlreiche Gäste aus der Schweiz anwesend, darunter die Familien der neuen Gardisten.

Die heute 110 Mann starke Schweizergarde vereidigt ihre neuen Rekruten stets am Jahrestag des „Sacco di Roma“. Am 6. Mai 1527 liessen 147 Schweizergardisten im Kampf für den Papst ihr Leben.

Die Garde feiert im kommenden Jahr ihr 500jähriges Bestehen. Gardekommandant Elmar Mäder hatte bereits Anfang Woche mehrere grössere Veranstaltungen deswegen angekündigt.

Vorgesehen sind unter anderem eine Papstmesse, Buchpräsentationen, eine gemeinsame Sonderbriefmarke der Schweizer Post und der Vatikan-Post, eine Schweizer Sondermünze sowie eine Pilgerfahrt in historischen Uniformen von Bellinzona im Tessin nach Rom.

1998 war der Vatikan von einem Mordfall erschüttert worden. Der Kommandant der päpstlichen Schweizer Garde, Oberst Alois Estermann, und seine venezolanischen Ehefrau Gladys Meza Romero wurden am 4. Mai ermordet aufgefunden. In der Wohnung lag auch die Leiche des Gardisten Cedric Tornay.

Die Ermittlungen ergaben, dass er das Ehepaar ermordet hatte, weil er sich zurückgesetzt fühlte. Dann habe er sich selbst gerichtet. An dieser Version gibt es jedoch Zweifel. Tornay könnte auch Opfer eines Komplotts geworden sein, heisst es.

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