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Vatikan: Kirchenkritiker Küng rehabilitiert

Der Kirchenkritiker Hans Küng ist von offiziellen Vatikan-Medien rehabilitiert worden. Am Sonntag strahlte Radio Vatikan erstmals seit Entzug der Lehrerlaubnis für Küng im Jahr 1979 ein Interview mit dem Theologen aus.

Küng sagte darin, ein Treffen mit Papst Benedikt XVI. am vorvergangenen Samstag sei herzlich gewesen, allerdings sei die Frage der päpstlichen Unfehlbarkeit ausgeklammert worden.

Küng war wegen Zweifeln daran seinerzeit die Lehrerlaubnis entzogen worden. Man sei sich einig gewesen, dass es sinnlos sei, jetzt über die umstrittenen Lehrfragen zu diskutieren, sagte er. Zudem sei dann ein neuerliches Verfahren der Glaubenskongregation nötig, und das komme für ihn nicht in Frage. Allerdings habe man am Rande über die zwischen Protestanten und Katholiken in Deutschland strittigen Probleme der Bibelübersetzung und der Abendmahlsgemeinschaft geredet.

Hauptthema für den Papst sei jedoch die Frage des Dialogs der Kirche mit den Naturwissenschaften gewesen. Benedikt XVI. sei „außerordentlich daran gelegen, dass man mit der Naturwissenschaft wieder in ein konstruktives Gespräch eintritt“. In Bezug auf Weltreligionen, Weltfrieden und Weltethos seien seine und die Anliegen des Papstes deckungsgleich, betonte Küng.

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