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Vatikan: Bush nimmt zu Folterskandal Stellung

Der US-amerikanische Präsident George W. Bush wird bei seinem für Freitag geplanten Treffen mit Papst Johannes Paul II. auch zum Folterskandal im Irak Stellung nehmen.

Dies kündigte laut Kathpress vom Donnerstag der US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, James Nicholson, in einem Interview mit der italienischen katholischen Internetzeitung „Korazym“ an. Nicholson erklärte, zu den Folterungen von Abu Ghraib hätten Bush und der Heilige Stuhl „denselben Standpunkt“. Sowohl im Vatikan als auch in Washington sei man zutiefst schockiert und erschüttert.

Der Präsident werde das Treffen mit dem Papst nutzen, um seine Verurteilung der Folterungen zum Ausdruck zu bringen, sagte der Botschafter. Er betonte, Bush sehe die „tragischen Implikationen“ dieser Ereignisse für den Dialog mit dem Islam und teile die entsprechenden Besorgnisse. Auch der Vatikan erkenne an, dass es sich um Aktionen von „Einzelpersonen“ handle, die nicht die demokratischen Traditionen Amerikas repräsentieren und die vor Gericht gestellt werden müssen.

Bush wird am Freitag um die Mittagszeit von Papst Johannes Paul II. in Audienz empfangen.

In einem Interview mit „Christianity today“ hatte Bush zu Pfingsten erklärt, er werde dem Papst „aufmerksam zuhören“. Auf die Frage, ob er eine Botschaft an Johannes Paul II. mitbringe, sagte Bush damals: „Nein, ich komme, um zu hören“. Zweifellos werde der Papst die Gelegenheit nützen und alle Probleme zur Sprache bringen, die ihm am Herzen liegen. „Aber er tut es auf eine verständnisvolle Weise. Er ist einer der Menschen, bei denen man sich wohlfühlt“, meinte der amerikanische Präsident.

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