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Valentino rief - und die Stars kamen

Ob Caroline von Monaco oder die Hollywood-Stars Sarah Jessica Parker und Uma Thurman - selten hat Rom so viel Prominenz zu einer Jubiläumsfeier angelockt.  

Und Mode-Zar Valentino Garavani (75) legte sich für die dreitägigen Feierlichkeiten richtig ins Zeug. Von einer Mega- Retrospektive seiner schönsten Kleider über ein Feuerwerk am Kolosseum bis zu abendlichen Dinnerpartys und einem rauschenden Ball fehlte es den Gästen wirklich an nichts. Das I-Tüpfelchen: Nach 17 Jahren zeigte der weltberühmte Stilist am Samstag erstmals wieder seine neueste Haute-Couture-Kollektion in Rom.

Beim abendlichen Fest in der Villa Borghese wartete der Designer dann noch mit einem Gast der Extraklasse auf: Annie Lennox gab vor den rund 1.000 geladenen Gästen ein Privatkonzert. „Es war total schwer, sie zu engagieren. Zuvor hatten sie uns Britney Spears oder Prince vorgeschlagen“, sagte Giancarlo Giammetti, seit Jahrzehnten Geschäftsführer des Hauses Valentino. Auch zahlreiche Kollegen gaben sich bei dem Fest ein Stelldichein, von Donatella Versace über Karl Lagerfeld bis zu Giorgio Armani, daneben Top-Model Claudia Schiffer, Mick Jagger und die Hollywood-Stars Rupert Everett und Andy Garcia. „Ein Dinner wie aus 1000 und einer Nacht“, schwärmte die Zeitung „Corriere della Sera“ am Sonntag.

Als am frühen Abend das letzte Model im historischen Gebäudekomplex Santo Spirito in Sassia den Laufsteg verlassen hatte, kam der Meister selbst. Ganz in Weiß und zu den Klängen der Puccini-Arie „O Mio Babbino Caro“ (aus „Gianni Schicchi“) ließ Valentino sich von den begeisterten Zuschauern feiern – und konnte seine Emotionen kaum verbergen. So mancher will gar Tränen in den Augen des braun gebrannten Schneidermeisters gesehen haben. Der versicherte prompt: „Das waren keine Abschiedstränen – dafür habe ich noch viel zu große Lust weiterzuarbeiten.“

Insgesamt 61 Entwürfe präsentierte der Maestro. Klassisch-strenge Kostüme mit knielangen Röcken, raffinierte Rückenausschnitte und Mantelkleider mit Pelzbesatz gehörten ebenso dazu wie die ganz großen Abendroben. Dazu gab es weit schwingende Abendmäntel aus Taft, dazwischen auch eine farbliche Schock-Kombination aus Rot und Fuchsia sowie viel Samt und Jäckchen aus Federn. Vor allem sind es aber die Kleider für den großen Auftritt, mit denen Valentino wie kaum ein anderer die Frauen bezaubert.

Vorherrschende Farben der jüngsten Haute Couture sind Schwarz, Gold und Silber, dazu aber auch Creme-Töne und zartes Rosa. In „Rosso Valentino“ hüllte Valentino nur drei Models, aber die Kreationen hatten es in sich: superelegant, teils aus weich fallender Georgette-Seide und mit Perlen und Steinchen verziert. Da waren sie wieder, jene feuerroten Roben, mit denen der gebürtige Norditaliener seit 45 Jahren die Herzen der Damenwelt erobert. „Very Valentino!“, kommentierte Designer-Kollege Armani zwinkernd das Defilée. Am Sonntag stand zudem noch die offizielle Präsentation von Valentinos neuestem Parfüm auf dem Programm.

Der junge Valentino Garavani hatte nach dem Schulabschluss in Mailand Kurse im Mode-Zeichnen besucht, bevor er 1949 ein Stipendium der Pariser Haute-Couture-Gewerkschaft gewann und bei Guy Laroche in die Lehre ging. Ende der fünfziger Jahre kehrte er nach Italien zurück, um 1962 in der Ewigen Stadt sein eigenes Modehaus zu eröffnen. Er beschloss, sich in der Modewelt fortan nur noch „Valentino“ zu nennen: Echten Talenten genügt eben der Vorname zum Erfolg. Heute kann der Couturier auf eine einzigartige Karriere zurückblicken. Und wenn er ruft, dann kommen sie alle: Prinzessinnen und Hollywood-Superstars – Paparazzi inklusive.

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