Bei einem neuen Stolleneinbruch wurden zudem sechs Menschen verletzt. Wir müssen dafür sorgen, dass das Leben dieser Helden nicht vergebens geopfert wurde, sagte sichtlich erschüttert der Gouverneur von Utah, Jon Huntsman. Alle Bergungsarbeiten wurden zunächst gestoppt.
Der Minenbetreiber und die Behörden wollten am Freitag beraten, ob die Suche nach den Vermissten in 500 Meter Tiefe der Grube Crandall Canyon wie geplant fortgesetzt werden kann. Der Steinschlag hatte dem US-Sender CNN zufolge auch die Bergungsmaschinen in der Mine halb begraben. Ich erwarte Garantien für die Sicherheit der Rettungskräfte, forderte Huntsman.
Ursache des neuerlichen Stolleneinbruchs waren nach ersten Angaben unterirdische Druckverschiebungen. Das ist ein wirklich schlimmer Schlag nach allem, war wir in den letzten anderthalb Wochen durchgemacht haben, sagte die Bürgermeisterin Hilary Gordon dem Fernsehsender CNN.
Die Schreckensnachricht über das neue Unglück kam nur wenige Stunden, nachdem die Angehörigen der seit dem 6. August vermissten Minenarbeiter wieder Hoffnung geschöpft hatten. In der Nacht auf Donnerstag waren durch ein Bohrloch Geräusche aus einen Stollenabschnitt registriert worden, die allerdings nicht zu identifizieren waren. Es sei völlig unklar, ob es sich bei den etwa fünf-minütigen rhythmisch klingenden Lauten um Lebenszeichen der Vermissten handelte oder etwa um herabfallendes Gestein, betonte der Mitinhaber der Grube, Bob Murray.
Seit fast zwei Wochen sind die sechs Bergleute in dem Kohlebergwerk eingeschlossen, etwa 6,5 Kilometer vom Eingang der Mine entfernt. Ob die Männer den Stolleneinbruch überlebt haben, ist ungewiss, wenngleich die Experten darauf verweisen, dass es genug Räume mit ausreichend Sauerstoff und Depots mit Notvorräten gebe. Während Angehörige der Kumpel seit fast zwei Wochen vor der Grube ausharren, scheiterten vorerst alle Versuche der Rettungsteams, Kontakte mit den Verschütteten herzustellen.
Murray hatte wenige Stunden vor dem jüngsten Unglück vor den Gefahren bei der Suchaktion gewarnt. Der Berg sei noch immer in Bewegung und man dürfe die Rettungstrupps nicht in Gefahr bringen. Wenig später wurden seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
Minenarbeiter sprachen von einer Erschütterung, die den Einsturz des Stollens um 18.35 Uhr möglicherweise verursacht habe. Durch Berge von Geröll hatten sich die Rettungsteams seit Tagen in Richtung der Verschütteten gegraben. Etwa 400 bis 500 Meter lagen noch vor den Rettungskräften bis zu der Stelle, wo die eingeschlossenen Kumpel vermutet werden.
Zwei der Männer starben im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen. Sechs Retter kamen mit Schädeltraumata, Knochenbrüchen und Quetschungen davon. Die Hoffnungen der Menschen in und rund um die Mine sind nun am Tiefpunkt angelangt. Dies ist ein verheerender Schlag in einer ohnehin schon tragischen Situation, sagte Joe Piccolo, Bürgermeister von Price, einer der Gemeinden in der Nachbarschaft des Bergwerks.
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