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USA rechnen mit sehr hohen Aufbaukosten

Zum Wiederaufbau des Irak sind nach Ansicht der USA in diesem Jahr Dollarbeträge im zweistelligen Milliardenbereich an ausländischer Hilfe erforderlich.

Das sei mehr als das Land erwirtschafte, sagte US-Zivilverwalters Paul Bremer der Zeitung „Washington Post“ (Mittwochausgabe). Es sei „nahezu unmöglich“, die Kosten für den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu übertreiben. Allein zwei Milliarden Dollar seien nötig, um den Strombedarf zu decken.

16 Milliarden Dollar koste in den kommenden vier Jahren die Versorgung aller Iraker mit sauberem Wasser. Es werde Jahre dauern und zahllose Milliarden Dollar kosten, bis der Irak wieder funktionsfähig sei, sagte Bremer. Zu den Wiederaufbaukosten kommen für die USA monatlich vier Milliarden Dollar, die für den Militäreinsatz aufgewendet werden müssen.

Hoffnungen der US-Regierung auf rasche Erträge aus der irakischen Ölförderung haben sich nicht erfüllt. Immer wieder sind die Anlagen Ziel von Angriffen und Plünderungen. Bremer sagte, er hoffe, dass die irakische Ölförderung bis Oktober 2004 wieder das Vorkriegsniveau erreichen werde.

Aber selbst dann würde die Öl-Industrie nicht die nötigen Gewinne erwirtschaften, um die Wiederaufbaukosten abzudecken. Derzeit werde ein „sehr intensiver Dialog“ mit dem Regierenden Rat im Irak geführt, um das Land für ausländische Investoren zu öffnen, sagte Bremer. US-Präsident George W. Bush hatte am Dienstag gesagt, für den Wiederaufbau sei ein „substanzieller“ Aufwand an Zeit und Geld erforderlich.

Er werde versuchen, mehr Länder davon zu überzeugen, die US-Bemühungen zu unterstützen. Viele Länder haben sich bislang zurückhaltend in dieser Frage geäußert. Sie wünschen eine stärkere Rolle der Vereinten Nationen in der Verwaltung des Irak.

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