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USA räumen Luftwaffenstützpunkt in Pakistan

In der Stadt Multan fanden am Sonntag Proteste gegen den NATO-Helikopter-Angriff statt.
In der Stadt Multan fanden am Sonntag Proteste gegen den NATO-Helikopter-Angriff statt. ©EPA
Die USA wollen bis 11. Dezember einen Luftwaffenstützpunkt in der Provinz Baluchistan (Belutschistan) in Pakistan räumen. Nach einem NATO-Angriff auf einen pakistanischen Militärposten mit 24 Toten hatte die Regierung in Islamabad die Räumung der Basis Shamsi, von der auch US-Drohnen starten, verlangt.

US-Botschafter Cameron Munter sagte am Montag in einem Interview eines regionalen Fernsehsenders, die USA würden alles daransetzen, die Frist einzuhalten. Es ist nicht zu erwarten, dass die US-Drohnenangriffe durch die Räumung der Basis im Südwesten des Landes abnehmen, da die unbemannten Flugzeuge hier nur gewartet wurden. Die USA äußern sich offiziell nicht zu Drohnenangriffen in der Region.

Beziehungen stark belastet

Der Angriff von US-Hubschraubern auf den Militärposten hat die angespannten Beziehungen zwischen Pakistan und den USA weiter massiv belastet. Aus Protest gegen den Vorfall hat Islamabad seine Teilnahme an der Afghanistan-Konferenz am Montag in Bonn abgesagt. Zudem hat die Regierung die wichtige Nachschubroute für die NATO-Truppen in Afghanistan durch Pakistan gekappt. Unter dem früheren Diktator Pervez Musharraf hatte Pakistan von den USA seit 2001 Zuwendungen von weit mehr als zehn Milliarden Dollar erhalten, um den Terrorismus von Al-Kaida und Taliban zu bekämpfen. Im Streit um den US-Einsatz zur Erschießung von Osama Bin Laden im Mai war es zu einem schweren Konflikt zwischen Washington und Islamabad gekommen. In Pakistan war der mächtige militärische Nachrichtendienst Inter-Services Intelligence (ISI) wegen der Kommandoaktion heftig kritisiert worden. Die US-Regierung vermutete, dass Bin Laden Unterstützer bei den pakistanischen Behörden hatte.

Karzai kritisiert USA

Ein Bericht des US-Geheimdiensts hat die mangelnde Einbindung der aufständischen Taliban durch den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai bei der internationalen Afghanistan-Konferenz in Bonn kritisiert. Karzai glaube, die Verhandlungen mit den Aufständischen wären “im amerikanischen Interesse, nicht aber im Interesse Afghanistans”, berichtete die deutsche “Bild”-Zeitung am Montag unter Berufung auf einen ihr vorliegenden geheimen Bericht des “Combined Joint Intelligence Operations Center” in Kabul.

(APA)

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