Zwar werde die gegenwärtige Truppenstärke nicht über einen langen Zeitraum gehalten werden können und eine Abzug werde 2006 beginnen, sagte Powell dem britischen Sender BBC am Samstag. Aber tatsächlich herausgehen, zu sagen, wir ziehen alle unsere Soldaten schnellstmöglich ab, wäre ein tragischer Fehler.
Die Soldaten müssten so lange im Irak bleiben, wie man sie dort haben wolle. Und selbst dann werde es eine Präsenz von Soldaten in nennenswerter Zahl in den darauf folgenden Jahren geben.
Powell sagte zudem, während des Krieges habe er wiederholt Meinungsverschiedenheiten mit Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sowie Vize-Präsident Dick Cheney gehabt. So sei er in einige Entscheidungen nicht mit einbezogen worden. Das ist passiert, in einer Reihe von Fällen.
Powell hatte im November 2004 seinen Rücktritt eingereicht. Er hatte es als erster schwarzer US-Bürger an die Spitze des Generalstabes der Streitkräfte und später zum Außenminister gebracht. Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und den Falken in der Regierung wurden vor allem vor dem Irak-Krieg deutlich, als Powell sich stärker für die Einbeziehung der Vereinten Nationen und der Verbündeten einsetzte.
Es schadete seinem Ruf aber, dass er vor dem UNO-Sicherheitsrat im Februar 2003 falsche Belege für die angebliche Existenz chemischer und biologischer Massenvernichtungswaffen im Irak vorlegte und damit den wenige Wochen später durchgeführten Angriff auf das Land begründete. Solche Waffen wurden nach dem Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein nie gefunden. Nach seinem Rücktritt bezeichnete Powell seinen UNO-Auftritt als Schandfleck seiner Karriere.
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