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USA legen Richtlinien zur Krisenbewältigung vor

Die für die Überwachung des Finanzwesens verantwortlichen US-Behörden haben mit Blick auf die Finanzkrise Schritte zur Stärkung der Bilanzen betroffener Unternehmen eingeleitet. Nachdem der Kongress ein 700-Milliarden-Dollar-Hilfspaket gebilligt hat, wird damit gerechnet, dass das Finanzministerium bald beginnt, den Banken im Auktionsverfahren notleidende Wertpapiere und faule Kredite abzukaufen.

Sollte sich die Marktlage weiter verschlechtern, wären staatliche Direktbeteiligungen an finanziell schwachen Banken denkbar, hieß es in Regierungskreisen. Das Finanzministerium kann von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, wenn eine Bank vor dem Kollaps steht und ein Risiko für das gesamte Finanzwesen darstellt.
Noch in dieser Woche soll ein Expertenteam für das neu gegründete ‘Office for Financial Stability’ zusammengestellt werden. Mitglieder sind die Chefs der Notenbank Federal Reserve, der Börsenaufsicht Securities Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die den Warenterminhandel überwacht.

Zum Chef des Amtes hat US-Finanzminister Paulson am Montag einen früheren Kollegen bei der Investmentbank Goldman Sachs Group, den 35 Jahre alten Neel Kashkari ernannt. Kashkari ist ein Luftfahrtsingenieur. Er war früher bei der Raumfahrtsbehörde NASA tätig.
Nach dem Studium an der Wharton School, eine zur University of Pennsylvania gehörende Kaderschmiede, nahm er bei Goldman Sachs eine Stellung an. Paulson holte ihn nach Washington und machte ihn zum Chef der internationalen Abteilung des Finanzministeriums.

Die Staatsschulden in den USA haben aufgrund der Maßnahmen der Washingtoner Regierung gegen die Finanzkrise die Marke von zehn Billionen Dollar überschritten. Die Gesamtschuld belief sich Ende September auf 10,025 Billionen Dollar (knapp 7,4 Billionen Euro), wie aus dem am Montag veröffentlichten monatlichen Schuldenbericht des US-Finanzministeriums hervorging.

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