Dies berichtete die Washington Post am Montag. Allerdings wird der geplante Eingriff wegen der alternativen Möglichkeit, Kinder zu adoptieren, von Ethikern als nicht gerechtfertigt kritisiert.
Nach Darstellung der Zeitung würde es sich um den zweiten derartigen Eingriff weltweit handeln. Demnach hatten Chirurgen in Saudi-Arabien einer 26-Jährigen im Jahr 2002 die Gebärmutter einer 46-jährigen Spenderin eingesetzt. Das Spenderorgan musste jedoch nach 99 Tagen wegen Komplikationen wieder entfernt werden.
Jetzt will sich der gynäkologische Onkologe Giuseppe del Priore vom New York Downtown Hospital an das Experiment wagen. Er glaubt nach etlichen erfolgreichen Versuchen an Ratten, Schweinen, Hasen und Rhesusaffen an den Erfolg des Eingriffs bei einer Frau. Die bei der saudischen Patientin aufgetretenen Probleme meint der New Yorker Mediziner durch Transplantation größerer Blutgefäße zusammen mit der Gebärmutter vermeiden zu können.
Dies ist eine enorm komplexe Operation mit vielen Risiken, bekannten und bisher noch unbekannten, für Mutter als auch das Kind, warnte der Fruchtbarkeitsspezialist Tommaso Falcone von der Cleveland Klinik. Del Priore räumt mögliche Gefahren ein, besteht aber darauf, dass Frauen selbst über das Für und Wider entscheiden sollten.
Eine solche Operation birgt zahlreiche Risiken, warnte der Generalsekretär der Deutschen Transplantationsgesellschaft, Prof. Bernhard Krämer von der Universität Regensburg. Zum Beispiel müsse das Immunsystem der Empfängerin mit mehreren Medikamenten unterdrückt werden, sagte er am Montag. Damit steige das Risiko von Infektionen. Das sei der Gesundheit eines möglichen Kindes nicht zuträglich.
Zudem müsse das neue Organ gut an die Eileiter und alle übrigen Teile des Körpers angeschlossen werden. Technisch mag das möglich sein, sagte Krämer. Anders als bei der Transplantation einer Leber oder Niere sei dies aber keine lebenswichtige oder -erhaltende Operation. Zudem gebe es grundsätzlich die Möglichkeit, eine befruchtete Eizelle von einer Leihmutter austragen zu lassen, sagte Krämer.
Das US-Team will künftige Patientinnen nach dem Eingriff erst einmal drei Monate medikamentös stabilisieren, ihnen dann einen im Reagenzglas (IVF, In-vitro-Fertilisation) befruchteten Embryo einsetzen und das Kind am Ende der Schwangerschaft per Kaiserschnitt zur Welt bringen. Bei dem gleichen Eingriff könnte die transplantierte Gebärmutter wieder entnommen werden, schlägt del Priore vor. Damit müssten die Frauen nicht länger die starken Mittel einnehmen, die die Abstoßung des fremden Organs in ihrem Körper unterdrücken.
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