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USA erwägen militärische Schritte gegen Syriens Regime

Nach dem mutmaßlichen C-Waffenangriff überlegen die USA nun militärische Schritte.
Nach dem mutmaßlichen C-Waffenangriff überlegen die USA nun militärische Schritte. ©AFP
Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien haben die USA militärische Schritte gegen die syrische Regierung nicht ausgeschlossen. Präsident Donald Trump kündigte am Montag eine schnelle Entscheidung seiner Regierung an. Er wolle mit seinen militärischen Beratern über mögliche Schritte sprechen. Alle Optionen würden in Betracht gezogen.
Mutmaßlicher C-Waffenangriff

Ähnlich hatte sich zuvor sein Verteidigungsminister James Mattis geäußert. Nach Angaben von Aktivisten sollen bei dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghouta am Samstag mehr als 150 Menschen getötet und rund 1.000 verletzt worden sein. Die USA und Verbündete machen die Regierung von Syriens Präsident Bashar al-Assad dafür verantwortlich.

Nach den Angriffsdrohungen aus den USA wurden die syrische Armee und ihre Verbündeten im Land in der Nacht auf Dienstag in volle Alarmbereitschaft versetzt. Mehrere Stützpunkte in verschiedenen Landesteilen seien zudem angesichts möglicher Angriffe vorsorglich geräumt worden, berichtete die in London ansässige oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

In Idlib im Nordwesten Syriens kamen unterdessen am Montagabend nach Berichten von Aktivisten mindestens 19 Menschen ums Leben. Unter den Toten seien mindestens 13 Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Zahl der Todesopfer könne weiter steigen, da Dutzende durch die Detonation verletzt worden seien. Unklar war, ob die Explosion, durch die ein Wohnhaus zum Einsturz gebracht wurde, auf eine Rakete oder einen Sprengsatz in einem Fahrzeug zurückzuführen war. Idlib steht unter der Kontrolle oppositioneller, islamistischer Gruppen.

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Duma mehrten sich jedenfalls die Stimmen nach einer “starken und robusten internationalen Antwort”, wie der britische Außenminister Boris Johnson es ausdrückte. Trump und der französische Staatschef Emmanuel Macron berieten in einem Telefonat erneut über eine Reaktion. In Berlin sagte der Sprecher der deutschen Regierung, Steffen Seibert, bei dem “Giftgaseinsatz deuten die Umstände auf die Verantwortlichkeit des Assad-Regimes hin”. Russland dürfe nicht länger eine Untersuchung von Chemiewaffeneinsätzen in Syrien blockieren.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete Berichte über einen syrischen Angriff mit Chemiewaffen hingegen als Provokation. Russische Militärspezialisten seien an Ort gewesen und hätten keinerlei Spuren von Chlorgas gefunden. Vorwürfe des Westens, Russland decke den syrischen Einsatz von Chemiewaffen gegen Zivilisten, bezeichnete der Minister als antirussische Kampagne.

Der UNO-Sicherheitsrat beriet auf Antrag der USA, Frankreichs, Großbritanniens und sechs weiterer Länder über den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff vom Samstagabend. Die USA stellten im Sicherheitsrat Pläne für einen Resolutionsentwurf vor, in dem ein neuer “unabhängiger Untersuchungsmechanismus der Vereinten Nationen” zu Chemiewaffeneinsätzen gefordert wird. Russland lehnte das Vorhaben umgehend ab.

(APA/ag./dpa)

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