Michael Schiavo wolle damit von der Gegenseite gestreute Gerüchte über sein Motiv für die Absicht ausräumen, seine Frau verbrennen und nicht beerdigen zu lassen, erklärte der Rechtsvertreter.
Felos hatte zuvor die 41-Jährige, die nunmehr seit elf Tagen nicht mehr ernährt wird, an ihrem Sterbebett in Pinellas Park besucht. Er beschrieb ihren Zustand als weiterhin friedlich, bestätigte aber zugleich, dass ihre Augen zunehmend eingesunken seien und ihre Atmung sich beschleunigt habe. Es gebe aber keine Anzeichen für körperliches Unwohlsein.
Zuvor hatte der Vater der Kranken, Bob Schindler, ebenfalls nach einem Besuch erklärt, der Zustand seiner Tochter verschlechtere sich zusehends, aber sie habe ihren Lebenswillen noch nicht verloren. Sie kämpfe wie verrückt gegen das Sterben, schilderte Schindler. Sie fleht um Hilfe. Es sei immer noch nicht zu spät, seine Tochter zu retten. Schindler äußerte zugleich die Befürchtung, die Betreuer im Hospiz könnten der Kranken eine Überdosis von Morphium verabreichen, um ihren Tod zu beschleunigen. Die Leitung der Pflegeeinrichtung wies dies entschieden zurück.
Anwalt Felos bezeichnete zudem die Darstellung der Gegenseite als falsch, dass die Komapatientin ständig mit Morphium versorgt werde, weil sie entgegen den Behauptungen ihres Ehemannes leide. Terri hängt nicht an einem Morphiumtropf, sagte Felos. Sie habe lediglich seit dem Abbruch der künstlichen Ernährung zwei Mal per Zäpfchen die kleinstmögliche Dosis dieser Schmerzlinderungsdroge erhalten – jeweils fünf Milligramm, während leidende Krebspatienten zwischen 30 und 200 Milligramm erhielten.
Eine Prognose, wann Terri Schiavo sterben wird, wollte der Anwalt nicht abgeben. Der Tod rücke ständig näher, aber er könne nicht sagen, ob er unmittelbar bevorstehe, sagte Felos. Er gab weiter einen kleinen Einblick in die Szene im Sterbezimmer: Danach ist leise Musik zu hören, es gibt Blumen und Terri Schiavo hat ein Stofftier im Arm.
Unterdessen verlangten Vertreter der religiösen Rechten in Washington neue Maßnahmen, um die Kranke doch noch am Leben zu erhalten. Sie versammelten sich zunächst vor dem Weißen Haus und zogen anschließend zum Kongress, um Abgeordnete erneut zum Einschreiten zu drängen. Präsident George W. Bush und dessen Bruder, der Gouverneur von Florida, Jeb Bush, haben aber nach eigenen Angaben keine Machtbefugnisse, die Wiederaufnahme der von Gericht genehmigten Beendigung der Nahrungszufuhr anzuordnen.
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