USA: 1000. Hinrichtung verschoben
Er muss nun eine lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer Begnadigung verbüßen. Am selben Tag war in Ohio der 999. Häftling exekutiert werden. Die 1000. Hinrichtung wird nun am kommenden Freitag erwartet: An diesem Tag sind gleich in drei Bundesstaaten Exekutionen angesetzt, und nur in einem Fall gilt ein Aufschub als wahrscheinlich.
Der heute 41-jährige Lovitt war wegen Mordes an einem Spielhallenmanager zum Tode verurteilt worden. Das Opfer wurde mit einer Schere erstochen und Lovitt nicht weit vom Tatort entfernt mit der Spielhallenkasse in der Hand gestellt. Er hat stets seine Unschuld beteuert und erklärt, dass er sich zur Tatzeit im Toilettenraum versteckt gehalten habe. Er sei für den Geldraub verantwortlich, aber nicht für den Mord. Die Schere wies zwei verschiedene Blutspuren auf, vom Opfer und vermutlich vom Täter, aber DNA-Tests brachten kein schlüssiges Ergebnis. Neue Tests mit moderneren Methoden waren nicht möglich, weil ein Angestellter des zuständigen Gerichtsmedizinischen Instituts widerrechtlich praktisch alles Beweismaterial weggeworfen hatte.
Vor diesem Hintergrund hatte die Verteidigung in dem Gnadenappell argumentiert, dass die Rechte des Gefangenen verletzt worden seien. Ihm sei die letzte Möglichkeit genommen worden, im Nachhinein doch noch seine Unschuld zu beweisen. Gouverneur Warner gab dem Anwälteteam dahingehend recht, dass der Staat verpflichtet sei, absolute Fairness in den Prozeduren sicherzustellen, bevor die härteste aller Strafen ausgeführt werde.
Die 1.000. Hinrichtung dürfte am Freitag in North Carolina vollzogen werden. Dort soll um 02.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr MEZ) Kenneth Lee Boyd mit der Giftspritze getötet werden. Boyd wurde wegen Mordes an seiner Frau und deren Vater zum Tode verurteilt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hatte vor dem Hintergrund der bevorstehenden 1000. Exekution die US-Regierung und die Behörden aller betreffenden US-Bundesstaaten in Protestbriefen aufgerufen, sämtliche geplanten Hinrichtungen sofort auszusetzen.
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