88 Postdienstleister schränken Lieferungen in die USA ein

Die Zahl der Sendungen in die USA sei am 29. August - dem Tag des Inkrafttretens der neuen Regeln - im Vergleich zur Vorwoche um 81 Prozent zurückgegangen, erklärte der WPV. Es werde nun an einer "neuen technischen Lösung" gearbeitet, um eine "Wiederaufnahme der Postdienstleistungen in die Vereinigten Staaten" zu ermöglichen.
Die USA hatten zum Stichtag 29. August bisher geltende Zollausnahmen für Pakete aus aller Welt mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 700 Euro) abgeschafft. Mit dem Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel wird für viele Pakete nun der gleiche Zollsatz fällig wie für andere Einfuhren aus dem jeweiligen Herkunftsland - also beispielsweise 15 Prozent für Sendungen aus der EU.
Die neuen Regeln sorgten in vielen Ländern für Einschränkungen, darunter auch in Österreich. Die Österreichische Post stellte mit 26. August die Zustellung von Paketen in die USA vorerst großteils ein. Ausgenommen sind Geschenksendungen von Privatpersonen mit einem Wert von unter 100 Dollar, die auch als Geschenk gekennzeichnet sind. Dokumentensendungen sind von diesen Regelungen ebenfalls nicht betroffen. Außerdem können weiterhin Warensendungen mit dem Produkt "Post Express International" in die USA versendet werden, da diese einer anderen Abfertigungsart unterliegen.
Unternehmen stammen aus 78 UNO-Mitgliedstaaten
Insgesamt teilten 88 Postdienstleister aus aller Welt dem Weltpostverein mit, dass sie den Versand in die Vereinigten Staaten einschränken oder aussetzen, "bis eine Lösung umgesetzt ist", wie es in der Erklärung des WPV hieß. Die Unternehmen stammen den Angaben zufolge aus 78 UN-Mitgliedstaaten, neben Österreich etwa auch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Indien und Japan, sowie neun Territorien wie Macau und die Cookinseln.
Das Problem der Post- und Paketdienste: Laut DHL sind "wesentliche Fragen" der neuen US-Regeln noch ungeklärt, etwa "wie und von wem die Zollgebühren künftig zu erheben sind, welche zusätzlichen Daten erforderlich sind und wie die Datenübermittlung" an die US-Zollbehörde erfolgen soll.
Um Abhilfe zu schaffen, arbeitet der WPV nach eigenen Angaben an einer technischen Lösung, die er in seine Zollabfertigungsplattform integrieren will. Sie soll den Unternehmen ermöglichen, "die fälligen Gebühren bereits im Herkunftsland der Kunden zu berechnen und einzuziehen". Als Übergangslösung stehe seit Freitag zudem ein Programm zur Berechnung der Zölle bereit.
WPV-Generaldirektor Masahiko Metoki hat nach eigenen Angaben zudem an US-Außenminister Marco Rubio geschrieben und ihm die Probleme geschildert.
(APA/AFP)
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