US-Truppenentscheidung noch vor Afghanistan-Wahl?

Obama war in der Frage der Truppenaufstockung zunehmend unter Druck geraten. Sein Befehlshaber in Afghanistan, General Stanley McChrystal, fordert eine Verstärkung der 65.000 US-Soldaten um weitere 40.000. Die oppositionellen Republikaner stärken McChrystal den Rücken und werfen dem Präsidenten eine zögerliche Haltung vor, die die Soldaten in dem Land gefährde.

Auch Verteidigungsminister Gates, ebenfalls ein Republikaner, rief Obama zu einer schnellen Entscheidung auf. Viele Parteifreunde Obamas bei den Demokraten lehnen eine Aufstockung dagegen ab. Auch in der US-Bevölkerung sinkt die Zustimmung zum Afghanistan-Einsatz.

Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Afghanistan findet am 7. November statt. Amtsinhaber Karzai muss sich nach massiven Manipulationsvorwürfen und erheblichem internationalen Druck seinem stärksten Herausforderer Abdullah Abdullah stellen.

Die Regierung in Kabul bemüht sich derzeit, die Glaubwürdigkeit des Landes wiederherzustellen. Nach UNO-Angaben werden mehr als die Hälfte der Leiter aller Wahllokale ausgetauscht, da Beschwerden gegen sie vorlagen. Zudem wird die Zahl der Wahllokale verringert. Alle Lokale, die in der ersten Wahlrunde im August aus Sicherheitsbedenken gering besucht waren oder in denen stark manipuliert wurde, sollen dieses Mal geschlossen bleiben.