US-Senator: Trump und Vance machen Putins "Drecksarbeit"

"Trump und Vance machen Putins Drecksarbeit", erklärte der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, am Freitag in Onlinenetzwerken.
"Die Demokraten im Senat werden nie aufhören, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen", fügte Schumer hinzu. Selenskyj war kurz zuvor zu seinem mit Spannung erwarteten Besuch im Weißen Haus eingetroffen. Bei dem Empfang im Oval Office kam es zu einem heftigen Wortwechsel, bei dem Trump von Selenskyj "Kompromisse" einforderte und ihm '"Undankbarkeit" vorwarf. Selenskyj verließ das Weiße Haus daraufhin vorzeitig.
Was ist bei dem Treffen Trumps mit Selenskyj passiert?
Die Begegnung im Oval Office schien freundlich zu beginnen. Trump lobte die Tapferkeit der ukrainischen Soldaten in drei Jahren Krieg. Die Unstimmigkeiten fingen an, als der US-Präsident erklärte, ihm gehe es um einen Deal, nicht um Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Selenskyj widersprach, dass ein Ende der Kämpfe nicht ohne Garantien möglich sei.
Nach diplomatischem Protokoll völlig unüblich war, dass Fernsehkameras die ganze Zeit mitliefen und Reporter Fragen stellen konnten. Trump überzog Selenskyj mit Vorwürfen. "Sie setzen das Leben von Millionen Menschen aufs Spiel. Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg", sagte er zu dem Ukrainer. "Ihr Land steckt in großen Schwierigkeiten. Ich weiß, dass Sie nicht gewinnen werden. Sie werden das hier nicht gewinnen."
Selenskyj verschränkte die Arme, widersprach, versuchte zu erläutern, warum dem russischen Machthaber Wladimir Putin nicht zu trauen sei. Flankiert wurde Trump von US-Vizepräsident J.D. Vance, der Selenskyj fehlenden Respekt vorhielt.
Am Ende stand ein Abbruch der Gespräche und womöglich ein Ende der US-Unterstützung für die Ukraine. Selenskyj wolle keinen Frieden, sondern sich mit US-Hilfe einen Vorteil verschaffen, schrieb Trump in seinem Netzwerk Truth Social. "Er kann zurückkommen, wenn er zu Frieden bereit ist."
Frankreich fordert Respekt für Ukrainer
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte nach dem Streit der beiden Staatschefs im Weißen Haus, im Krieg sei Russland der Angreifer und das ukrainische Volk der Angegriffene. Es sei vor drei Jahren richtig gewesen, der Ukraine zu helfen und Russland mit Sanktionen zu belegen und dies weiter zu tun. Man müsse jene respektieren, die von Anfang an gekämpft hätten, betonte Macron.
Hämische Reaktionen Moskaus
Ein ranghoher Vertreter Russlands bezeichnete die Eskalation im Weißen Haus indes als "historisch". "Historisch" schrieb Kirill Dmitrijew, Chef des russischen Direktinvestitionsfonds, am Freitag im Onlinedienst X. Dmitrijew war einer der russischen Unterhändler bei den Gesprächen zwischen Russland und den USA am 18. Februar in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad.
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew erklärte mit Blick auf Selenskyj, "zum ersten Mal hat Trump dem Kokain-Clown die Wahrheit gesagt". Das sei eine "eiskalte Klatsche" gewesen. Trump habe Selenskyj die Wahrheit ins Gesicht gesagt und ihm erklärt, dass er mit dem Dritten Weltkrieg spiele. "Und das undankbare Schwein bekam eine kräftige Ohrfeige von den Besitzern des Schweinestalls. Das ist nützlich", schrieb Medwedew auf Telegram. Genug sei das aber nicht. Vor allem müsse nun die Militärhilfe für die Ukraine eingestellt werden.
Reaktionen aus der Ukraine
Spitzenpolitiker aus der Ukraine drückten wiederum demonstrativ ihre Unterstützung für Präsident Selenskyj aus. Selenskyj habe Recht, erklärte Ministerpräsident Denys Schmyhal auf dem Kurznachrichtendienst X. "Frieden ohne Garantien ist nicht möglich." Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk teilte mit: "NIEMAND hat das Recht zu vergessen, dass in diesem Krieg Russland der Angreifer und die Ukraine das Opfer der Aggression ist."
(APA)
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