US-Rapperin Nicki Minaj provoziert in Musikvideo mit NS-Ästhetik

Nicht nur Fans meinen im animierten Musikvideo zu “Only” Nazi-Symbolik zu erkennen – auch die Anti-Defamation League (ADL) bezichtigt Minaj in einem offiziellen Statement, “NS-Propaganda heraufzubeschwören”.

In dem von Jeffrey Osborne inszenierten Video zur Single von Minaj und ihren Rap-Kollegen Chris Brown, Lil Wayne und Drake ist die 31-Jährige als Diktatorin dargestellt. Farbschema und der Stil des Logos von Lil Waynes Label “Young Money” auf der Kleidung und haushohen Banner erinnern dabei an die Ästhetik des Nationalsozialismus.

Nicki Minaj criticised for ‘glorifying Hitler’ in new music video http://t.co/jXyK5prwuk pic.twitter.com/VSee5u7ZWc

— IndyMusic (@IndyMusic) 10. November 2014

“Verharmlosung der Geschichte”

“Das Video ist gefühllos gegenüber Holocaust-Überlebenden und eine Verharmlosung der Geschichte”, schreibt die ADL in einem offiziellen Statement über “den neuen Tiefpunkt in der Ausbeutung von NS-Ästhetik in der Popkultur”. Der “Missbrauch von NS-Symbolik” sei “zutiefst verstörend” und beleidigend gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus. Kritisiert wird auch der unangebrachte Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos just am 9. November, dem 76. Jahrestag der Novemberpogrome.

I didn’t come up w/the concept, but I’m very sorry & take full responsibility if it has offended anyone. I’d never condone Nazism in my art. — NICKI MINAJ (@NICKIMINAJ) 11. November 2014

Rapperin entschuldigt sich

Minaj hat mittlerweile auf die Kritik reagiert und via Twitter verkündet, dass sie “niemals Nazismus in meinen Videos dulden würde”. Regisseur Osborne sei von Cartoons und Comics, nicht von faschistischer Propaganda inspiriert worden. Das Konzept stammt zwar nicht von mir, aber ich entschuldige mich und übernehme volle Verantwortung dafür, sollte es jemanden beleidigt haben”, so die Rapperin auf Twitter. (APA)  

The artist who made the lyric video for “Only” was influenced by a cartoon on Cartoon Network called “Metalocalypse” & Sin City. — NICKI MINAJ (@NICKIMINAJ) 11. November 2014