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US-Open-Sieger Knowle auf Sponsorensuche

Er ist seit Jahren Weltklassespieler im Doppel und krönte seine Laufbahn vorerst im Vorjahr mit dem Titel bei den US Open und dem Finale beim Masters Cup der besten acht Teams.

Julian Knowle, der seine größten Erfolge an der Seite des Schweden Simon Aspelin gefeiert hat, hat am Donnerstag in New York die Titelverteidigung mit einem Erstrundensieg über Michael Kohlmann/Alexander Peya begonnen. Fragt man ihn, was sich auch finanziell seit seinem Sprung in die Weltspitze getan hat, erhält man eine überraschende Antwort: “Nichts.”

Der Titel, immerhin erst der zweite bei den Erwachsenen nach Thomas Muster 1995 bei den French Open, hat zwar seinen Bekanntheitsgrad erhöht, die Nachfrage von Sponsoren hingegen lässt trotz der Installierung von Manager Herwig Straka weiter auf sich warten. Keine Sponsoren, keine Unterstützung bei Bekleidung oder Rackets. “Ich kann es mir nicht erklären, muss ich ehrlich sagen. Bei Olympia war ich mit 70 Athleten in einem Haus, da gibt es nicht einen, der nicht zumindest einen Sponsor hat und da sind Sportarten dabei – ich will niemand abqualifizieren.”

Die Tatsache, dass sein Doppelpartner ein Schwede ist, dürfe da keine Rolle spielen. “Es wäre sicher einfacher, wenn ich mit einem anderen Österreicher spielen würde, aber das lass’ ich nicht als Ausrede gelten”, betonte Knowle, der auch medial weit mehr Präsenz hat als noch vor einigen Jahren.

Natürlich kassiert der 34-jährige Wahl-Wiener auch Preisgeld, allerdings sind die Summen im Doppel weit geringer und müssen freilich auch geteilt werden. Die Konkurrenz ist allerdings noch dichter geworden, und wer sich die Doppel in Flushing Meadows ansieht, bemerkt dies auch.

Unabhängig davon genießt Knowle freilich die Erinnerung. Neben der Verewigung seines Namens an einer Eingangs-Säule zum Arthur-Ashe-Stadion bekommt er jetzt eine Akkreditierung mehr, und er ist nach Wimbledon auch bei den US Open Mitglied des “Final-eight-Clubs”: Wer im Single bei einem Slam zumindest das Viertelfinale oder im Doppel das Semifinale erreicht, hat lebenslang samt einer Begleitperson Zutrittsrecht auf die jeweilige Anlage und in die Players Lounge. Knowle hat das ja auch schon in Wimbledon 2004 mit dem Finale erreicht.

“Als ich das erste Mal am Samstag auf die Anlage gekommen bin, habe ich mich erinnert, was letztes Jahr hier passiert ist. Es war schon ein sehr gutes Gefühl”, sagte Knowle. Doch der Sport ist schnelllebig, und heuer lief es Aspelin/Knowle bei den Majors bisher nicht nach Wunsch: In Melbourne und Wimbledon scheiterten die beiden gleich zum Auftakt, in Paris reichte es zum Achtelfinale (3. Runde). Runde drei ist zunächst auch in New York das nächste Ziel des Vorarlbergers und des Schweden, im Weg stehen die Paris-Semifinalisten Igor Kunizyn/Dmitri Tursunow aus Russland.

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