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US-Notfallplan für Pandemie vorgestellt

Für den Fall einer von Menschen auf Menschen sich verbreitenden Form der Vogelgrippe plant die US-Regierung Reiseverbote und Medikamentenrationierungen.

Der am Mittwoch in Washington vorgestellte Notfallplan für eine Grippe-Pandemie sieht zudem vor, Patienten für Krankenhäuser zu selektieren, um Infektionen in Notaufnahmeräumen vorzubeugen. Die kommunalen Behörden werden aufgefordert, ihre eigenen Vorkehrungen für den Fall einer „Super-Grippe“ zu überprüfen.

H5N1 in Kroatien

Bei einem in Kroatien abgeschossenen Schwan wurde unterdessen das Vogelgrippenvirus H5N1 festgestellt. Der Vogel kam seinem Ring zufolge aus Ungarn und wurde in einem Gebiet abgeschossen, in dem bereits acht weitere Schwäne positiv auf das gefährliche Virus getestet wurden, teilte das Zagreber Landwirtschaftsministerium mit. Ornithologen in Ungarn betonten, der Schwan sei gesund gewesen, als er beringt worden sei. Nach Angaben des ungarischen Landwirtschaftsministeriums waren bisher alle Tests auf Vogelgrippe in Ungarn negativ.

Die USA und China wollen ihre Abwehrmaßnahmen die koordinieren. Ein Abteilungsleiter des US-Landwirtschaftsministeriums, Charles Lambert, warnte in Peking harten Maßnahmen gegen Länder, denen Vogelgrippe gemeldet wurde. Dies könnte noch betroffene Staaten verleiten, eigene Fälle aus Angst vor wirtschaftlichen Nachteilen nicht zu melden.

China

China stoppte unterdessen die Einfuhr von Vögeln und Geflügelprodukten aus nunmehr 14 Ländern. Die größte chinesische Pharma-Firma nahm Gespräche mit dem Schweizer Konzern Roche auf, um eventuell dessen Antigrippemittels Tamiflu zu produzieren. Auch Vietnam verhängte zur Vorbeugung gegen die Vogelgrippe ein Importverbot für Vögel und Geflügelprodukte aus den von der Seuche bereits betroffenen Ländern. Ferner verbot die Regierung in Hanoi die Herstellung und den Vertrieb von Blutwurst, wie das kommunistische Parteiorgan „Nhan Dan“ am Dienstag berichtete. Ferner darf kein Geflügel mehr in großen Städten gehalten werden.

Die Vogelgrippe scheint sich in Kanada auszuweiten. In der westlichen Provinz British Columbia wurde in rund 175 Wildenten eine Form des H5-Virus identifiziert, wie der oberste Amtsarzt für Tiergesundheit, Ron Lewis, am Dienstag mitteilte. Am Montag war eine ähnliche Infektion bei Wildenten aus den östlichen Provinzen Quebec und Manitoba gemeldet worden. In allen Fällen wurde noch untersucht, ob der auch für Menschen gefährliche Erreger des Typs H5N1 aufgetreten sein könnte. Lewis betonte, dass er nicht damit rechne. Der Amtsarzt Perry Kendall fügte hinzu, Wildvögel in Kanada seien schon seit Jahrhunderten Träger der Virentypen H5 oder H7 gewesen. Dennoch hätten sie nur selten eine Gefahr für die übrige Tierwelt oder gar für den Menschen dargestellt. Hier komme es nur darauf an, beim Kontakt mit diesen Vögeln auf strikte Hygiene zu achten.

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