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US-Militär bleibt im Irak

©EPA
US-Verteidigungsminister Robert Gates hat die Erwartungen an ein baldiges Ende des Militäreinsatzes im Irak gedämpft. Ungeachtet des Rückgangs der Gewalttätigkeiten bestehe "immer noch die Möglichkeit von Rückschlägen".

Die anhaltende Ungewissheit werde Konsequenzen für den bevorstehenden Abzug der US-Soldaten haben. “Auch wenn unsere Militärpräsenz nun allmählich nachlässt, müssen wir trotzdem damit rechnen, zu einem gewissen Grad noch über Jahre im Irak engagiert zu sein”, sagte Gates.

In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Barack Obama der Armeeführung den Auftrag erteilt, Pläne für den Rückzug der Kampftruppen aus dem Irak auszuarbeiten. Im Wahlkampf hatte er einen weitgehenden Abzug binnen 16 Monaten versprochen; nur Spezialtruppen zur Terrorismusbekämpfung sollten in dem Land verbleiben. Den Schwerpunkt des US-Militärengagements will Obama nach Afghanistan verlagern.

Gates bekräftigte am Dienstag die neue Schwerpunktsetzung. “Es besteht wenig Zweifel, dass unsere größten militärischen Herausforderungen derzeit in Afghanistan liegen”, sagte er. “Es wird zweifelsohne ein langer und schwieriger Kampf werden.” Der Verteidigungsminister betonte dabei den hohen Stellenwert politischer und diplomatischer Initiativen. “Wie im Irak wird es auch in Afghanistan keine militärische Lösung geben”, sagte Gates.

Vor dem Streitkräfteausschuss des Senats kündigte Gates die baldige Verlegung von mehreren tausend Soldaten nach Afghanistan an. Schon bis zum späten Frühjahr könnten zwei Brigaden entsendet werden, eine weitere im Sommer, sagte Gates. Sobald die Infrastruktur in Afghanistan aufgebaut sei, könnten noch weitere Truppenverbände verlegt werden. Eine Brigade besteht für gewöhnlich aus mehr als 3.000 Soldaten.

Der Regierungswechsel in Washington ändere nichts an der Entschlossenheit seines Landes im Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida, betonte Gates: “Präsident Bush und Präsident Obama haben gleichermaßen klar gemacht, dass wir Al Kaida verfolgen werden, wo immer Al Kaida ist.” Dies schließe auch das Territorium des US-Verbündeten Pakistan ein, sagte er. Gates ist der einzige Minister, den Obama aus dem Kabinett seines republikanischen Vorgängers George W. Bush übernommen hat.

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