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US-Experten warnen vor Super-El-Niño

US-Experten: Klimaphänomen El Niño dieses Mal besonders intensiv
US-Experten: Klimaphänomen El Niño dieses Mal besonders intensiv ©NASA via AP
Das zyklisch auftretende Klimaphänomen El Niño könnte nach Einschätzung von US-Experten dieses Mal besonders intensiv wirksam sein. Sie rechnen damit, dass dieser El Niño zu den stärksten der vergangenen Jahrzehnte zählen könnte. Mit voller Wucht bringt er all seine Extreme mit sich: enorme Regenfälle und Überschwemmungen, Rekorddürren und Waldbrände, intensive Stürme.

Der aktuelle El Niño war im März aufgetreten und wird voraussichtlich bis zum Frühjahr 2016 anhalten. Bei dem Klimaphänomen handelt es sich um eine deutliche Erwärmung der Meeresoberfläche am Äquator, die je nach Region heftige Regenfälle oder Dürren auslösen kann.

Pazifik-Oberfläche erreicht Rekord-Temperaturen

Dass El Niño dieses Mal besonders stark ist, leiten die US-Wissenschaftler davon ab, dass die Temperaturen an der Pazifik-Oberfläche am Äquator Prognosen zufolge zwei Grad erreichen oder sogar überschreiten könnten. Eine solche Erwärmung sei erst drei Mal in den vergangenen 65 Jahren gemessen worden: 1972/73, 1982/83 und 1997/98.

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el ©Copyright: NASA

Deshalb rechnen US-Experten damit, dass dieser El Niño mit enormer Wucht kommen könnte. Der Vize-Direktor des Klimavorhersagezentrums der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde, Mike Halpert, sagte bei einer Pressekonferenz in Washington, sein Zentrum rechne damit, “dass dieser El Niño zu den stärksten El Niños der bis 1950 zurückgehenden Aufzeichnungen zählen könnte”.

Von Überschwemmungen bis Rekorddürren und Waldbränden

1997/98 hatte der bisher stärkste El Niño enorme Regenfälle und Überschwemmungen in Peru, Ecuador, Chile und dem US-Staat Kalifornien verursacht. Im Gegenzug litten Indonesien und Papua-Neuguinea unter einer Rekorddürre und großflächigen Waldbränden.

©Die Entwicklung der sich erwärmenden Meeresoberfläche 1997. Foto: AP

Enorme Regenfälle im trockenen Kalifornien, intensive Stürme im Pazifik

Der aktuelle El Niño dürfte laut Halpert stärkere Regenfälle im Süden der USA verursachen, unter anderem in dem unter extremer Trockenheit leidenden Staat Kalifornien. Dies werde aber wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Trockenheit der vergangenen vier Jahre wettzumachen, warnte Halpert.

Die Sturmsaison an den Atlantik-Küsten dürfte wegen El Niño den Prognosen zufolge deutlich schwächer ausfallen. Dafür ist im Osten und Zentrum im Pazifik mit intensiveren Stürmen zu rechnen.

Dem Wetterphänomen, bei dem um Weihnachten das Wasser ungewöhnlich warm ist, hatten Fischer der Westküste Südamerikas den Namen El Niño (spanisch für “kleiner Junge” oder auch “Jesuskind”) gegeben. Zuletzt hatte ein El Niño vor fünf Jahren weitreichende Folgen: Er löste heftige Monsunregen in Südostasien aus, Dürren im Süden Australiens, auf den Philippinen und in Ecuador, enorme Überschwemmungen in Mexiko und Hitzewellen in Brasilien. (APA/red)

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