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US-Behörden erwarten mit neuem System erleichterte Einreise

Die US-Behörden erwarten nach eigenem Bekunden vom neuen Reisegenehmigungssystem ESTA Vorteile für Amerika-Reisende. So entfalle für viele Touristen künftig das Ausfüllen eines Papierformulares an Bord des Flugzeuges, sagte US-Botschaftsrat David Stewart am Dienstag in Frankfurt am Main. "Wir glauben, dass die Einführung von ESTA das Reisen erleichtert", betonte der Diplomat.

Das System verpflichtet Reisende ab 12. Jänner 2009, sich vor Abflug im Internet zu registrieren und einen Fragebogen der US-Grenzschutzbehörde auszufüllen. Dies betrifft Reisende, die nicht mit einem Visum in die Vereinigten Staaten fliegen wollen und damit Millionen Menschen vor allem aus Westeuropa, auch auch Australien, Neuseeland oder Japan.

Nach Angaben der US-Behörden ist ein Vorteil, dass man bereits vor Abflug weiß, ob die Einreise verweigert wird. Dies betreffe weniger als ein Prozent aller Reisenden, sagte Stewart. Sie müssen in einem Konsulat ein Visum beantragen. Bisher gab es Fälle, bei denen Reisende erst von Grenzschützern in den USA abgewiesen wurden und zurückreisen mussten.

Die Registrierung erfolgt im Internet oder über ein Reisebüro spätestens drei Tage vor Antritt der Reise und ist derzeit kostenlos. Was mit kurzfristigen Flügen passiert, ist noch unklar. Laut der US-Heimatschutzbehörde wird noch ein Notfallsystem geschaffen.

Die Registrierung ist schon ab dem 1. August möglich und für zwei Jahre gültig. Bis zur Übergangsfrist am 12. Jänner müssen Reisende trotzdem im Flugzeug ein Einreiseformular ausfüllen. Die ebenfalls vorgeschriebene Zollerklärung entfällt mit dem neuen System nicht.

Nach Stewarts Worten sind die Konsulate vorbereitet, zusätzliche Visaanträge zu bearbeiten. Ein Bericht des US-Kongresses kam Ende Juni jedoch zu dem Ergebnis, dass die Behörden von zusätzlichen Visaanträgen überlastet werden könnten. Wenn zum Beispiel nur ein Prozent der Reisenden aus Großbritannien anders als bisher ein Visum beantragen müssten, wäre das ein Anstieg von 31 Prozent bei den Anträgen, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Ein ähnliches Registrierungssystem gibt es seit Jahren für Reisende nach Australien, die ohne Visum in das Land fliegen wollen. Die EU-Kommission hat Washington wegen der Pläne bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht. Sie befürchtet eine Wiedereinführung der Visumspflicht über die Hintertür.

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