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US-Airlines so schlecht wie noch nie

©EPA
Verspätete und ausgefallene Flüge, verschwundene Koffer, überbuchte Maschinen: Die Qualität der US-Fluggesellschaften ist auf einen Tiefpunkt gesunken, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie hervorgeht.

Am besten schnitten noch die drei Billigfluglinien AirTran, Lufthansa-Partner JetBlue und Southwest ab, die die großen Arlines wie Delta und United in der Kundenzufriedenheit abhängten.

2007 sei das schlimmste Jahr für die US-Airlines gewesen, bilanzierte der Koautor der Studie, Brent Bowen: Pro 1.000 Passagiere gingen durchschnittlich sieben Gepäckstücke verloren nach 6,5 im Vorjahr. Die Zahl der Passagiere, die wegen überbuchter Flugzeuge unfreiwillig am Boden blieben, stieg um 13 Prozent.

Die Pünktlichkeit verschlechterte sich im fünften Jahr in Folge: Mehr als ein Viertel der Flüge war verspätet. Beim Schlusslicht des Qualitätsrankings, Atlantic Southeast Airlines, erreichten gar nur knapp zwei Drittel der Maschinen planmäßig ihr Ziel.

Die Zahl der Beschwerden stieg um 60 Prozent, die meisten gingen bei US Airways ein, die wenigsten bei Southwest. Mehr als ein Drittel der unzufriedenen Kunden ärgerten sich über Probleme mit ihren Flügen, ein Fünftel meldete sich wegen verloren gegangenen, beschädigten oder gestohlenen Gepäcks. Elf Prozent machten ihrem Ärger über schlechten Service Luft.

Viele Airlines haben wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten Arbeitsplätze abgebaut und sich neue Einnahmequellen erschlossen: Gebühren für den zweiten Koffer beim Einchecken, für den Transport von Haustüren oder für die Buchung am Telefon. Die Qualitätskennzahl sank insgesamt auf minus 2,16 – das war der tiefste Wert seit Beginn der jährlichen Untersuchung 1991.

Die Branche kämpft derzeit auch mit Sicherheitsproblemen: American Airlines, Southwest, Delta und United mussten in jüngster Zeit Flüge absagen, um Sicherheitsüberprüfungen an ihren Maschinen durchzuführen. Im vergangenen Monat verhängte die Luftfahrtbehörde FAA ein Strafe in Höhe von 10,2 Millionen Dollar (6,5 Millionen Euro) gegen Southwest, weil die Fluglinie Sicherheitsinspektionen verpasste und dennoch mit einigen der betroffenen Jets Passagiere transportierte.

Steigende Kerosinpreise und die sich verschlechternde Konjunktur in den USA machen der Branche zu schaffen. Drei kleinere Fluggesellschaften – ATA, Aloha Airlines und Skybus – stellten ihren Betrieb wegen finanzieller Schwierigkeiten in der vergangenen Woche ein. Zwei Schwergewichte der amerikanischen Luftfahrtindustrie – Delta und Northwest – prüfen eine Fusion.

Der Internationale Luftverkehrsverband IATA senkte Anfang des Monats seine Gewinnprognose: Demnach wird die Branche in diesem Jahr weltweit nur noch 4,5 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) verdienen, 3,3 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) weniger als zuletzt erwartet. Die größten Gewinneinbußen müssten die Airlines in Nordamerika und Europa hinnehmen.

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