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Urteil gegen Sarkozy in Libyen-Affäre erwartet

Ex-Präsident Sarkozy weist die Vorwürfe zurück
Ex-Präsident Sarkozy weist die Vorwürfe zurück ©APA/AFP
Im Verfahren um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen wird am Donnerstag das Urteil gegen den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy erwartet. Das Pariser Strafgericht will ab 10.00 Uhr seine Entscheidung verkünden. Sarkozy drohen unter anderem wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit und der illegalen Wahlkampffinanzierung bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe. Der Konservative hatte die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.

Der Prozess dreht sich um Hinweise, denen zufolge für Sarkozys Wahlkampf 2007 illegal Geld von der Führung des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein soll. Ein Zeuge hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere in Libyen vorbereitete Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geführt wurde.

Neben dem 70 Jahre alten Sarkozy waren in dem Mammutverfahren zwölf Verdächtige angeklagt, darunter auch drei ehemalige Minister. Die Anklage hatte für alle einen Schuldspruch gefordert. Für Sarkozy verlangte sie sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe. Die Verteidigung des Altpräsidenten plädierte auf Freispruch. Sarkozy war von 2007 bis 2012 französischer Präsident. In einem anderen Justizverfahren wurde er wegen Bestechung und Einflussnahme rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt, davon zwei auf Bewährung und eines zu Hause mit Fußfessel. Ein Rechtsstreit um überhöhte Wahlkampfkosten seiner gescheiterten Wiederwahlkampagne 2012, in dem Sarkozy in zwei Instanzen verurteilt wurde, läuft noch.

(APA/dpa)

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