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Urlaubszeit als Hochsaison für Einbrecher

Gelegenheit macht Diebe: Rechtzeitig zum Beginn der Urlaubszeit warnen Sicherheitsexperten vom Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst und vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) vor einem Anstieg der Einbruchskriminalität im Sommer.

Mit einigen Maßnahmen können Haus- und Wohnungsbesitzer allerdings ihr Heim vor ungebetenen Gäste schützen: “Am effektivsten ist eine Alarmanlage”, erklärte Walter Hladik vom Wiener Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst bei einem Pressegespräch in Wien.

Die Daten sprechen für sich: In Österreich ist die Zahl der Einbrüche in Wohnungen von Jänner bis Mai 2009 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent gestiegen, bei Einfamilienhäusern war sogar ein Plus von 38 Prozent zu verzeichnen. Beim Tatzeitpunkt scheinen die Kriminellen ihre Präferenzen zu haben: Laut Hladik wird in Wohnhäuser statistisch gesehen dienstags, freitags, samstags und sonntags am häufigsten eingebrochen, meist zwischen 22.00 und 23.00 Uhr sowie nach Mitternacht. Dienstags und freitags heißt es besonders auf Wohnungen aufzupassen: “Meist wird zwischen 11.00 und 14.00 Uhr eingebrochen”, so der Experte.

Vor allem in Wohnhäuser würden sich die Täter vermehrt mit der sogenannten Fensterbohrermethode Zutritt verschaffen, so Hladik. “Unter dem Fensterschloss wird ein Loch gebohrt, danach mit einer Stange durchgefahren und der Griff bewegt”, erklärte er. Abhilfe schafft ein versperrbarer Fensterriegel: “Der kostet nicht viel und der Täter kann das Fenster nicht mehr aufmachen.” Jedoch helfe keine Maßnahme, wenn Fenster oder Balkontür gekippt seien.

Der Weg in Wohnungen führt für Kriminelle meist durch die Tür: Hat diese ein einfaches Schloss, dann ist es für Täter ein Kinderspiel, sich dort Zutritt zu verschaffen. “Der Einbrecher setzt mit seinem Werkzeug an und reißt die Tür auf”, erklärte Hladik. Jeder zusätzliche Schutz sei nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette – und zu diesen Gliedern zählen Türrahmen, Scharniere, Türblatt, Schutzbelag und Schloss. “Eine Doppelflügeltür kann zum Beispiel trotz Balkenriegelschloss aufgemacht werden”, betonte er. Die Täter würden einfach die Kassetten eintreten.

Dagegen helfen könne eine einbruchshemmende Tür, vom VKI wird die Widerstandsklasse 3 empfohlen: “Ein Einbrecher mit Werkzeug braucht fünf Minuten, um diese zu öffnen”, erklärte Mirko Bernhard vom VKI. Viele Täter würden aufgeben, wenn sie länger als zwei Minuten zum Knacken der Tür brauchen. Wichtig sei, beim Kauf zu beachten, dass die Tür ÖNORM geprüft ist. Der beste Einbrecherschutz ist aber die Alarmanlage – gefolgt vom Hund. “Es geht darum, Wirbel zu machen”, erklärte Hladik. Für den Kauf einer Alarmanlage sollte man sich Zeit nehmen und überlegen, welche Anlage am besten zur Lebensweise passt.

Auch mit kleineren Maßnahmen können Wohnungs- und Hausbesitzer ihr Heim schützen: “Verhindert werden sollten sichere Hinweise auf eine längere Abwesenheit wie zum Beispiel überfüllte Briefkästen oder mit Werbung zugepflasterte Haustüren”, betonte der VKI-Experte. Ein Zeitschalter kann Anwesenheit vortäuschen, in dem er in gewissen Abständen das Licht an- und ausschaltet. Rollläden sollten tagsüber nicht geschlossen sein. Auch im Garten lauern willkommene Einstiegshilfen für Einbrecher: die Leiter, Gartenmöbel oder Mülltonnen. Auch dichte Bepflanzung direkt am Haus sollte vermieden werden, da diese Stellen besonders einbruchsgefährdet seien.

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