Während die französische Strahlenschutzbehörde ASN abwiegelte, warnte die französische Kommission für Unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität (CRIIRAD). In der Abteilung Strahlenschutz des österreichischen Umweltministeriums wurde betont, dass es sich offenbar nur um eine sehr lokal begrenzte Kontamination handle.
Der Unfall hatte sich Dienstag früh um 6.30 Uhr in einem Werk zur Behandlung von Atomabfällen bei Avignon ereignet. Die Behörden hatten aber bis zum Abend mit der Bekanntgabe gewartet. Aus einem undichten Tank war radioaktive Flüssigkeit mit 360 Kilogramm Uran ausgetreten. Ein Teil gelangte in die kleinen Flüsse Gaffiere und Lauzon, hieß es in der Mitteilung der französischen Atomschutzbehörde.
“Die Konzentration des gemessenen Urans (Strahlung, Anm.) in der Gaffiere lag etwa beim Tausendfachen der natürlichen Hintergrundstrahlung ist vermindert sich schnell”, meldete die Behörde. Aus Vorsichtsgründen wurden die Wasserentnahme aus den betroffenen Flüsschen und das Fischen verboten. “Im Falle des Konsums von Fischen (aus den Gewässern, Anm.) sind die gesundheitlichen Konsequenzen sehr gering”, hieß es weiter.
“Das ist offenbar ein sehr lokales Ereignis. Wenn es natürliches Uran ist, ist das Ganze zu vernachlässigen”, sagte Mittwochvormittag Dr. Peter Hofer von der Abteilung Strahlenschutz im Umweltministerium in Wien. Genau davon war zuvor auch in einer Agenturmeldung die Rede gewesen, nicht von etwaigem höher angereicherten Uran. Auf der Homepage der Internationalen Atomenergieagentur (IAEO) in Wien war jedenfalls Mittwoch am späten Vormittag nichts zu lesen. Da auf der von null bis sieben reichenden internationalen Skala (INES) mit null oder eins bewertete Ereignisse international keiner Meldepflicht unterliegen (Hofer), deutet das auf eine geringe Relevanz hin.
Allerdings, laut manchen französischen Experten wurde die Umwelt stärker mit Strahlung belastet als von den französischen Behörden zunächst eingeräumt. Man könne davon ausgehen, dass die Strahlung 100 Mal höher sei als die für das Gesamtjahr zulässige Obergrenze, erklärte die französische Kommission für Unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität (CRIIRAD) am Mittwoch.
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