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Unterwelt der Niederlande am Pranger: Mammutprozess um Auftragsmorde

In einem der größten Unterwelt-Prozesse der niederländischen Justizgeschichte müssen sich seit heute, Montag, elf mutmaßliche Schwerverbrecher für zehn Auftragsmorde und Mordversuche verantworten.

Im sogenannten Bunker in Amsterdam, dem bestbewachten Gerichtssaal des Königreichs, werden die zehn Männer und eine Frau vor allem mit Aussagen eines Kronzeugen konfrontiert.

Dem bereits als Auftragsmörder überführten Mann mit dem Spitznamen “Fieser Peter” werden im Gegenzug für seine Aussagen über Gangsterbosse und angeheuerte Profikiller etliche Jahre seiner Gefängnisstrafe erlassen.

Fünf Staatsanwälte wollen den Angeklagten in dem auf ein Jahr angelegten Prozess neben der Beteiligung an der Ermordung von Unterwelt-Rivalen auch die Hortung von Waffen, Geldwäsche in großem Stil sowie die Mitgliedschaft in mafiaähnlichen Vereinigungen nachweisen. Der aufsehenerregende Prozess ist der vorläufige Höhepunkt einer der umfangreichsten polizeilichen Ermittlungen gegen das organisierte Verbrechen in Europa.

Unter dem Codenamen “Passage” ging die Polizei dabei etlichen Morden in der Unterwelt nach, die zwischen 1993 und 2006 verübt worden waren. Auslöser für die großangelegten Ermittlungen war 2004 der bis heute nicht aufgeklärte Mord am dem als “Bankier der Unterwelt” berüchtigten Immobilienhändlers Willem Endstra. Bis dahin habe die Polizei Morde im Milieu der auf mehr als 30 geschätzten Verbrecherbanden in den Niederlanden “kaum mit besonderer Priorität verfolgt”, wie die Zeitung “NRC Next” zur Prozesseröffnung schrieb.

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