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Untersuchung des mutmaßlichen Massengrabes in Südserbien begonnen

Die serbischen Justizbehörden haben am heutigen Donnerstag mit der Untersuchung eines mutmaßlichen Massengrabes an der Grenze zum Kosovo begonnen. Wie das zuständige Gericht in Belgrad mitteilte, wird in der Ortschaft Rudnica im Süden Serbiens die Bodenstruktur an der Stelle begutachtet werden, wo das Massengrab vermutet wird.
Bisher größtes Massengrab bei Srebrenica entdeckt
Bilder der Ausgrabungen in Srebrenica

Nach Angaben des Belgrader Senders B-92 sollen die für Freitag erwarteten Resultate der Ausgrabungen, die bis zu sechs Meter in die Tiefe gehen sollen, zeigen, ob es an der von Zeugen angegebenen Stelle tatsächlich ein Massengrab gibt.

Die Justizbehörten hatten Mitte Mai Ermittlungen über das Massengrab mit den mutmaßlichen Leichen von Kosovo-Albanern eingeleitet. Laut einer früheren Aussendung der Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen dürften sich im Massengrab die sterblichen Überreste von Albanern befinden, die Ende Mai oder Anfang Juni 1999 aus Gräbern in der zentralkosovarischen Region Drenica nach Rudnica überführt worden waren. Laut serbischen Justizbehörden dürfte es sich um rund 250 Tote handeln, die kosovarischen Behörden vermuten gar bis zu 400 Leichen. Das Massengrab wird auf der Fläche eines Bauunternehmens vermutet, das dort nach dem Kosovo-Krieg errichtet wurde.

Seit Kriegsende im Juni 1999 gelten rund 1.800 Personen, vor allem Albaner, weiterhin als vermisst. In Serbien waren 2001 drei Massengräber mit rund 900 Leichnamen von Kosovo-Albanern entdeckt worden. Zwei befanden sich auf den Stützpunkten der Sonderpolizei-Einheiten in einem Belgrader Vorort und bei Kladovo in Ost-Serbien. Noch ein Massengrab wurde am Perucac-See an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina gefunden.

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