Unterstützer und Regierungskritiker demonstrieren in Belgrad
Örtlichen Medien zufolge wurden einige der regierungsfreundlichen Demonstranten in von der konservativ-nationalistischen Regierungspartei SNS gecharterten Bussen nach Belgrad gebracht.
Das Aufeinandertreffen der beiden Gruppen erfolgte nur wenige Tage nach einer Massenkundgebung am Samstag anlässlich des ersten Jahrestages des Einsturzes eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad am 1. November 2024. Menschen aus dem ganzen Land waren nach Novi Sad gekommen, um an dem Gedenken teilzunehmen. Das Unglück mit 16 Toten hatte die größten regierungskritischen Proteste im Land seit Jahrzehnten ausgelöst. Die Demonstranten machen die Korruption in dem Land für den Einsturz verantwortlich.
Bei der Demonstration am Mittwoch mischten sich mehrere Minister und Verantwortliche der Regierungspartei unter die Demonstranten. Auch eine Gruppe Serben aus dem Kosovo, die zu Fuß nach Belgrad gekommen war, nahm an den Protesten teil. Serbien hat die Unabhängigkeit des Kosovo nie anerkannt.
Vučić: "Stolz auf Serbien"
"Wir sind weit gereist, um unseren Präsidenten und unser Land zu unterstützen", sagte einer von ihnen, Žarko Milovanović. "Präsident Vučić hat uns immer unterstützt, wir wollen zeigen, dass wir für Frieden und Einheit sind." Vučić reagierte auf ein Foto der Menschenmenge bei Instagram mit dem Kommentar "Stolz auf Serbien".
Auf der anderen Seite versammelten sich tausende regierungskritische Demonstranten, die ihre Unterstützung für die Mutter eines der Opfer aus Novi Sad, Dijana Hrka, bekundeten. Hrka war am Sonntag vor dem Parlament in den Hungerstreik getreten. Sie fordert, dass die Verantwortlichen des Unglücks und des Todes ihres Sohnes zur Rechenschaft gezogen werden.
Polizeiangaben zufolge nahmen weniger als 3000 Menschen an der regierungskritischen Kundgebung teil, aber die Zahlen der Polizei lagen bisher immer unter den unabhängigen Schätzungen.
Die Kundgebung wurde von einem massiven Polizeiaufgebot abgesichert. Um das Lager der Regierungsanhänger waren provisorische Zäune aufgestellt.
(APA/AFP)
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