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Unternehmen stellen wieder mehr Zeitarbeiter ein

Nach dem massiven Einbruch im Vorjahr stellen Unternehmen wieder vermehrt Zeitarbeiter an. 2009 gingen rund 12.000 Zeitarbeitsplätze in Österreich verloren. Zwischen 7.000 und 8.000 Zeitarbeiter wurden jetzt wieder neu eingestellt. Die Zeitarbeitsbranche spürt laut dem Sparten-Obmann in der Wirtschaftskammer (WKÖ) als erstes, ob es in der Wirtschaft nach oben oder nach unten geht.

Man merke zwar, dass sich die Auftragslage in den Betrieben etwas verbessere. Trotzdem seien die Unternehmen vorsichtig, da niemand weiß, ob der Trend auch nachhaltig ist. Nachgefragt wurde zum Beispiel von GM und dem steirischen Auto-Cluster, noch sehr unsicher dürfte die Situation in Oberösterreich sein, sagte der WKÖ-Bundesobmann der Personaldienstleister, Gerhard Flenreiss.

Dass Unternehmen künftig vermehrt Teile der Belegschaft durch Zeitarbeiter ersetzen, schließt Flenreiss aus. Denn Zeitarbeiter seien teuer und verdienen oft mehr als das Stammpersonal: Ein Zeitarbeiter ist zum entsprechenden Kollektivvertrag beim Zeitarbeitsunternehmen oder Arbeitskräfteüberlasser angestellt. Wird er zum Beispiel an ein Metallunternehmen übermittelt, wo ein höherer Kollektivvertrag bezahlt wird, wird die Differenz auf den dortigen Ist-Lohn in Form eines Zuschlags von bis zu 19 Prozent ausgeglichen. Fixbeschäftigte, die nur zum Mindestlohn angestellt sind, verdienen daher oft weniger als der Zeitarbeiter, so Flenreiss.

Die Zahl der Zeitarbeiter hat in den vergangen 20 Jahren stark zugenommen. Gab es in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch zwischen 7.000 und 8.000 Zeitarbeiter in Österreich, so waren es bei der letzten Stichtagserhebung Ende Juli 2009, also mitten in der Wirtschaftskrise, 57.230 Leiharbeiter. Dies sei jedenfalls die unterste Grenze, so Flenreiss. Er schätzte die Bandbreite zwischen 70.000 und 100.000.

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