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Unter Bewachung zur Schule

Unter starkem Polizeiaufgebot sind nach dem gewaltsamen Tod eines jungen Postangestellten im nordirischen Belfast Montag früh die Schulen wieder geöffnet worden. Mehrere Hundert Polizisten und Soldaten schirmten nach Angaben eines AFP-Korrespondenten katholische und protestantische Schulen ab, um Mitarbeiter und Schüler zu schützen.

Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht, nachdem ein Mitglied der protestantischen Untergrundorganisation „Red Hand Defenders“ erklärt hatte, die Mitarbeiter katholischer Schulen würden als legitime Ziele betrachtet. Nordirlands Regierungschef David Trimble und sein Stellvertreter Mark Durkan wollten am Montag mit Gewerkschaftsvertretern zusammentreffen.

In der Nacht auf Montag brannten im Süden Belfasts und in einem mehrheitlich von Protestanten bewohnten Vorort zwei Schulen teilweise ab. Die Mauern wurden mit paramilitärischen protestantischen Parolen beschmiert. Mehrere Dutzend Polizisten und Soldaten eskortierten die Schülerinnen der katholischen Holy-Cross-Grundschule im Protestantenviertel Ardoyne auf ihrem Weg zum Unterricht. Die Bewohner des Viertels demonstrierten am Vormittag nicht. Sie hielten sich damit an eine Vereinbarung, die am Freitag getroffen worden war.

Rund um die Mädchenschule war es in der vergangenen Woche zu Tage langen Straßenschlachten zwischen Katholiken und Protestanten gekommen. In der Nacht zum Samstag wurde ein 20-jähriger Postangestellter von Unbekannten erschossen. Zu der Tat bekannten sich die „Red Hand Defenders“, die den Friedensprozess in Nordirland ablehnen.

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