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Unruhen in Belfast

Nach der Inhaftierung des Vertreters der Republikanerpartei Sinn Fein, sind in Belfast Fahrzeuge der Polizei von protestantischen Loyalisten beschossen worden.

Nach Angaben der Polizei befanden sich in den Wagen acht Beamte, von denen jedoch keiner verletzt wurde. Zugleich gab es in verschiedenen von Protestanten bewohnten Straßen Belfasts Unruhen.
Vor dem Gericht, in dem über Donaldson die Untersuchungshaft, zunächst bis 11. Oktober, verhängt wurde, demonstrierten zahlreiche Sinn Fein-Anhänger gegen das nach ihrer Ansicht „politisch motivierte“ Vorgehen der Behörden. Drei weitere Personen werden in Zusammenhang mit den Vorfällen noch von der Polizei verhört.

In London wird noch in dieser Woche ein Treffen von Premierminister Tony Blair und Gerry Adams erwartet. Dabei wollte Blair nach Angaben aus Regierungskreisen Adams heftige Vorhaltungen wegen des Betragens seiner Partei und deren Mitglieder machen. Den Ermittlungen der britischen Polizei zufolge sollen Sinn Fein-Anhänger das britische Nordirland-Ministerium infiltriert und auf diese Weise Dokumente beschafft haben, mit denen neue Anschläge der IRA ermöglicht würden. Die „unklare Haltung“ der katholischen Republikaner zum Terror sei wiederum Grund für protestantische Loyalisten, das Ende des Friedensprozesses und der gemeinsamen nordirischen Regionalregierung zu fordern.

Adams hingegen sagte, die gegenwärtige Krise im Friedensprozess sei durch die Polizeiaktion gegen Sinn Fein ausgelöst worden. Die protestantischen Unionisten von David Trimble seien „nicht fähig“, auf gleichberechtigter Ebene mit den Katholiken die Macht zu teilen.

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