Anlass ist der UN-Tag zur Unterstützung von Folteropfern am 26. Juni (Samstag). Die in Wien ansässige Asyl-Hilfsorganisation Hemayat, die Menschen betreut, die politische Verfolgung, Folter und Krieg erlebt haben und deshalb aus ihren Heimatländern geflohen sind, zog am Freitag in einer Aussendung Bilanz. Im Jahr 2004 wurden von Hemayat 244 Personen aus 35 Ländern psychotherapeutisch, psychologisch und medizinisch betreut.
Davon kamen 42 Prozent aus Tschetschenien, acht Prozent aus dem Iran, sieben Prozent aus der Türkei. Es folgen Armenien (5,5 Prozent), Afghanistan (5) und weitere aus dem Sudan, aus Ruanda und anderen Ländern, in denen gefoltert wird oder Kriegszustände herrschen.
“Schubhaft ist Gift”
Fünf bis 30 Prozent der Flüchtlinge seien nach UNO-Angaben schwer traumatisiert. Das erlittene Trauma lässt eine massive Verletzung zurück. Das Vertrauen in die Welt ist verloren. Eine Todeserfahrung ohne wirklich tot zu sein., berichtete Hemayat aus der Therapie. Sie verlieren den Boden unter den Füßen, den Stand in der Welt. Die häufigste psychische Störung, die dieser Erfahrung folgt, sind Depressionen, Angst, Panikattacken, Essstörungen, Schlafstörungen, starke körperliche Schmerzen, höhere Erregtheit und Nervosität.
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