Dem Amtsantritt des südkoreanischen Außenministers Ban Ki Moon als neuer Generalsekretär der Vereinten Nationen steht nichts mehr im Wege. Auf Empfehlung des Sicherheitsrats hat die UNO-Vollversammlung am Freitag den 62 Jahre alten Diplomaten als neuen UNO-Generalsekretär bestätigt. Die Mitglieder der Vollversammlung stimmten per Akklamation einer entsprechenden Resolution zu.
Die 15 Mitgliedsländer des Sicherheitsrats hatten sich am Montag einstimmig auf Ban geeinigt; die Zustimmung der Vollversammlung galt als Formsache. Ban wird sein Amt zum Jahreswechsel antreten. Annan gratulierte seinem Nachfolger und beschrieb den Job an der Spitze der Vereinten Nationen als den unmöglichsten, aber gleichzeitig besten Job der Welt.
Ban ist seit mehr als zwei Jahren südkoreanischer Außenminister und arbeitete für zwei Präsidenten als Sicherheitsberater. Seit fast 40 Jahren ist er im diplomatischen Dienst. Er sehe sich in erster Linie als Diplomat im Weltgeschehen und wolle die Tagesgeschäfte der UNO großenteils seinem Stellvertreter übertragen, hat der 62-Jährige angekündigt. Außerdem will er sich wie Annan für eine Reform der Vereinten Nationen einsetzen.
Eine seiner ersten Reisen werde ihn nach Nordkorea führen, erklärte er in der vergangenen Woche. In den knapp drei Jahren als Außenminister seines Landes hatte Ban intensiv mit dem schwierigen Verhältnis zu Nordkorea zu tun. Er beteiligte sich unter anderem an den Sechs-Länder-Gesprächen, die Nordkorea zu einem Verzicht auf sein Atomprogramm bewegen sollten.
Kritiker hatten bemängelt, Ban fehle der nötige Biss für das Amt des Generalsekretärs, und er werde eine schwache Führungsfigur abgeben. Er möge zwar nicht wie eine starke Persönlichkeit aussehen, konterte der Südkoreaner, aber er habe innere Stärke. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Ban kürzlich in einem Gespräch: Ich mag äußerlich sanft wirken, aber ich habe, wenn es wirklich nötig ist, eine innere Stärke. Ich war immer sehr entschlossen. Mitarbeiter betonen, er sei wie eine eiserne Hand im Samthandschuh.
Ban war einer von sieben Kandidaten, die sich um Annans Nachfolge bewarben. Nach mehreren Testabstimmungen im Sicherheitsrat erhielt nur er seine Kandidatur aufrecht. Einer ungeschriebenen Proporzregelung zufolge war diesmal Asien bei der Besetzung des Amts des Generalsekretärs an der Reihe. Als bisher einziger Asiate hatte zwischen 1961 und 1971 der Burmese U Thant an der Spitze der Weltorganisation gestanden.
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