Eine Friedhofsgärtnerei ist Schauplatz der grellen Groteske über unbefriedigte sexuelle Triebe und Sehnsüchte. Die Bühne ein Blumenmeer. Alles blüht, sprießt und treibt. Das ältere Ehepaar Hilde (Verena Dünser) und Otto (Kaspar Nußbaumer) führt den Betrieb und ein unbefriedigtes, kaputtes Leben. Fritz (Raimund Fink), gerade wegen Exhibitionismus aus dem Gefängnis entlassen, bringt Ottos Sexualphantasien an die Oberfläche. In derbem Bayerisch formuliert er unverblümt seine Gelüste und steigert sich in seine Wollust. Vierte im Bunde ist Mitzi (Margit Blank), die in der Gärtnerei arbeitet und sich nach Liebe sehnt. Diese Sehnsucht nützt Otto zur Befriedigung seiner Lust.
Regisseurin Beatrix Schwärzler hat den Drang mit Tempo und Witz inszeniert. Drastisch und zuweile nahe an der Grenze zum Lächerlichen lässt sie die Figuren agieren. Doch das Lachen hat Widerhaken: Überall lauern Aggressionen. Unerfüllte Sehnsüchte und die daraus resultierende Trauer werden fast körperlich spürbar. Für das großartig agierende Amateur-Ensemble sowie die mutige Regisseurin gab es begeisterten Applaus. Das Stück geht an die Basis der menschlichen Gefühle. Dort wo unterdrückte Lust gegen Langeweile rebelliert, wo verborgene Sehnsüchte mit der Vernunft zusammenprallen, erläutert Schwärzler die Intentionen des Drangs.
Text und Fotos: Erwin Moosbrugger
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