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Und wer fährt jetzt? Drogenlenker fanden betrunkenen "Ersatzlenker"

Kurioses Aufeinandertreffen an der AS Sigmarszell.
Kurioses Aufeinandertreffen an der AS Sigmarszell. ©Canva/Themenbild
Alle Hände voll zu tun hatte die Lindauer Polizei am Samstagabend bei einer Kontrolle eines aus Vorarlberg einreisenden Pkw aus Ungarn.

Als "kurioses Aufeinandertreffen an der Autobahn-Anschlussstelle Sigmarszell" bezeichnet die Polizei Schwaben-Südwest den Fall in ihrer Aussendung: Eine Streife der Lindauer Polizei musste am Samstagabend erst zwei Drogenlenker und dann den betrunkenen "Ersatzlenker" vom Steuer fernhalten.

Das aus Vorarlberg kommende ungarische Fahrzeug wurde am Samstagabend an einem Kontrollplatz bei der Autobahn-Anschlussstelle Sigmarszell vom Zoll kontrolliert. Die drei ungarischen Insassen im Alter von 20, 27 und 44 Jahren hatten bei der Einreise diverse Waren aus der Schweiz nicht ordnungsgemäß verzollt. Bei der daraufhin durchgeführten Durchsuchung stellte der Zoll Anhaltspunkte für Drogenkonsum im Fahrzeug fest und rief eine Streife der Lindauer Polizei zur Unterstützung.

Fahrer: Drogentest positiv

Ein durchgeführter Drogentest beim Fahrer reagierte positiv auf Amphetamin und Metamphetamin und erhärtete somit den Verdacht des Drogenkonsums. Der 27-jährige Fahrer wurde für eine Blutentnahme mit zur Dienststelle genommen. Sollte sich der Verdacht erhärten, erwarten den Mann ein Bußgeld von 500 Euro und einen Monat Fahrverbot.

Beifahrer: Drogentest positiv

Als der Fahrer zurück zum Auto gebracht wurde, gab er an, dass sein Bruder ebenfalls einen Führerschein besitze und die Fahrt fortsetzen könne. Dieser saß bereits abfahrbereit auf dem Fahrersitz. Sicherheitshalber wurde auch bei ihm ein Drogentest durchgeführt, der ebenfalls positiv auf mehrere Stoffarten reagierte. Da der Mann zuvor nicht gefahren war, erwartet ihn zwar kein Bußgeld, aber auch er durfte die Fahrt nicht fortsetzen.

Dritter Insasse: Kein Führerschein

Der dritte Mann im Auto hatte keinen Führerschein, weshalb auch mit ihm keine Weiterfahrt möglich war. Der Fahrzeugschlüssel des Wagens wurde deshalb von der Polizei sichergestellt.

Ersatzfahrer "gefunden"

Kurze Zeit später riefen die drei Männer auf der Dienststelle an und gaben an, einen fahrtauglichen Ersatzfahrer gefunden zu haben. Nun bereits zum dritten Mal an der Autobahn-Anschlussstelle Sigmarszell, staunten die Lindauer Polizisten nicht schlecht, als sich der Fahrer als 21-jähriger Lindauer entpuppte. Auf die Frage, wie er ohne Pkw zur AS Sigmarszell gekommen sei, gab er an, zu Fuß über die Autobahn gelaufen zu sein. Bei einer anschließenden Durchsuchung wurden drei Spraydosen in seinem Rucksack gefunden und sichergestellt. Der 21-Jährige gab an, er hätte geplant, an Containern zu sprayen, als er von den drei ungarischen Männern angesprochen worden sei. Sie hätten ihm Geld für die kurze Fahrt zur Autobahn-Anschlussstelle Weißensberg, also eine Ausfahrt weiter, geboten, um die polizeiliche Fahrtuntersagung zu umgehen.

Alkoholisiert auf Fahrrad

Der junge Lindauer, der offenbar alkoholisiert war, wurde zu seinem abgestellten Fahrrad gefahren, wo der mehrfache Hinweis erfolgte, dass er so alkoholisiert nicht fahren dürfe. Da er sich trotzdem auf sein Rad schwang und weder zu Fuß noch mit dem Auto eingeholt werden konnte, fuhr die Streife zu seiner Wohnadresse, wo der 21-Jährige wenig später sichtlich überrascht und in Schlangenlinien fahrend erneut auf die Beamten traf.

Bei der anschließenden Fahrt zur Blutentnahme auf die Dienststelle gab der junge Lindauer an, nicht nachweisbare Betäubungsmittel konsumiert zu haben. Eine Blutprobe wird nun zeigen, was der Mann zusätzlich zum Alkohol konsumiert hat. Ihn erwartet ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr.

(Red.)

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