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Und noch eine Kugel für Vonn

Nach dem Gewinn des Gesamtweltcups und der kleinen Kugel für die Abfahrt hat sich Lindsey Vonn in Aare auch jene für den Super-G gesichert.

Wie am Vortag angekündigt, ist die US-Amerikanerin Lindsey Vonn beim alpinen Ski-Weltcupfinale in Aare nach dem Gewinn des Gesamt- und Abfahrtsweltcups mit Vollgas auch auf die Super-G-Trophäe losgegangen und hat diese mit einem Sieg ganz klar für sich entschieden. Die Italienerin Nadia Fanchini wurde am Donnerstag wie im Rennen in der Disziplinwertung Zweite, Renate Götschl kam hinter der Deutschen Maria Riesch auf den vierten Tagesrang und erzielte nach Platz drei in der Abfahrt ihre besten Saisonergebnisse zum Ausklang.

 

Während die Herren in der Früh bei schönstem Sonnenschein ihren Super-G austrugen, hatten die Damen bei zugezogenem Himmel mit schlechter Sicht auf dem WM-Berg von 2007 zu kämpfen. Vonn, die in ihrer Karriere nun bereits fünf Kugeln in zwei Jahren eingefahren hat und heuer auch das WM-Speed-Double holte, feierte ihren 22. Weltcupsieg und ließ sich im Zielraum jubelnd in den Schnee fallen. Nun habe sie alles erledigt, meinte sie, und es sei ihr mehr gelungen, als sie jemals gedacht habe, dass sie in diesem Winter schaffen könne.

Im Zielhang war Vonn sogar kurz in Sturzgefahr geraten (“Ich war ein bisschen zu aggressiv”), meisterte die Situation jedoch bravourös und rettete 0,08 Sekunden ins Ziel. “Es war eine superschöne Saison, ich hätte mir nicht mehr erträumen können”, meinte Vonn, die der WM und dem Gesamtweltcup die Priorität eingeräumt hatte. Vonn ist im Super-G nun bereits seit fünf Rennen unbesiegt, sie hat die letzten vier Super-G des Weltcup-Winters gewonnen sowie bei den Welttitelkämpfen.

Im kommenden Winter gilt das Hauptaugenmerk von Vonn den Olympischen Spielen. “Ich weiß, dass ich gewinnen kann”, meinte die 24-Jährige, die am Freitag im Slalom ihren zweiten Platz hinter der Deutschen Maria Riesch, die als Disziplinsiegerin feststeht, halten möchte. Deshalb werde am Abend nicht groß gefeiert, höchstens mit einem Glas Champagner, aber die Flasche werde sie nicht selbst öffnen. Bei so einer Aktion hatte sie sich in Val d’Isere während der WM eine Sehne am Daumen durchtrennt und musste operiert werden.

Österreichs Damen hatten in der abgelaufenen Super-G-Saison zwei Podestplätze geschafft, Andrea Fischbacher und Anna Fenninger waren jeweils einmal Zweite geworden. Beste am Donnerstag war wie am Vortag in der Abfahrt Götschl, aus ihrer Sicht könnte die Saison also losgehen, anstatt aufhören. “Die ganzen Saison war nicht einfach, aber es ist schön, dass ich noch so einen Schluss gefunden habe mit einem dritten und einem vierten Platz. Das ist sehr positiv, jetzt kann ich beruhigt in eine Pause gehen.” Während des Rennens habe sie gespürt, dass etwas weitergehe, das sei das Schöne.

“Wenn man in Form ist, dann traut man sich so viel zu und kann so konsequent Skifahren, und das habe ich jetzt wieder ein bisserl erlebt”, sagte die 33-Jährige und fügte hinzu. “Jetzt brauche ich mal ein bisserl einen Abstand, ich werde noch ein paar Sachen machen, die mir Spaß machen, und dann werdet ihr alles früh genug erfahren”, kam sie der Frage nach dem möglichen Karriereende zuvor. ÖSV-Cheftrainer Herbert Mandl geht davon aus, dass Götschl ihre Laufbahn fortsetzt und wünscht sich das auch. “Sie ist für die Mannschaft sehr wertvoll.”

Platz 7 im Super-G gab es für Andrea Fischbacher, 12 für Elisabeth Görgl, 17 für Kathrin Zettel, 18 für Anna Fenninger und 20 für Regina Mader. “Es war nicht einfach, die schlechte Sicht war noch das wenigste, da hatten wir es in diesem Winter schon viel schlechter. Es waren viele Schläge drinnen”, sagte Fischbacher und auch Görgl war mit ihrer Leistung nicht zufrieden. Beide bereiten sich nun auf den Riesentorlauf am Samstag vor, Görgl verzichtet auf den Slalom am Freitag.

Kathrin Zettel, die aus der Pole-Position in das finale Rennen um die Riesentorlauf-Weltcup startet, kämpft auch noch um Platz drei im Gesamtweltcup. Die Niederösterreicherin machte im Super-G keine Punkte, Anja Pärson wurde hingegen Fünfte. “Anja hat mir aber eh in der Abfahrt einen Gefallen getan”, sagte Zettel und sprach Platz 16 der Schwedin vom Vortag an. Pärson hat vor den technischen Rennen 50 Punkte Vorsprung auf Zettel.

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