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UN-Sondergesandter von Burmas Juntachef empfangen

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Nach dreitägigem Warten ist der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen mit dem Chef der burmesischen Militärjunta zusammengetroffen. Über den Inhalt des Gesprächs des stellvertretenden UNO-Generalsekretärs Ibrahim Gambari mit Generalissimus Than Shwe wurde zunächst nichts bekannt.

Die Zusammenkunft fand nach Diplomatenangaben in der neuen Hauptstadt Naypyidaw statt. Gambari wollte den herrschenden Militärs die Aufnahme eines Dialogs mit der Demokratiebewegung nahelegen, deren Symbolfigur, die seit Jahren unter Hausarrest stehende Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, er am Sonntag in einem Regierungsgästehaus in Rangun getroffen hatte.

Vor seinem Treffen mit dem Juntachef hatte Gambari einer organisierten Kundgebung zur Unterstützung der Militärführung in der abgelegenen Stadt Lashio beiwohnen müssen. Der burmesische Außenminister Nyan Win verurteilte unterdessen vor der UNO-Vollversammlung in New York „politische Opportunisten“ im In- und Ausland, die sein Land vom©Weg der Demokratisierung abbringen wollten. Er bezeichnete die von buddhistischen Mönchen angeführten Demonstranten als provozierenden „Pöbel“, gegen dessen Ausschreitungen die Staatsführung habe einschreiten müssen.

Die indische Regierung hat am Dienstag erstmals eine Untersuchung des Vorgehens der burmesischen Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten verlangt. Außenminister Pranab Mukherjee drückte in New York gegenüber seinem burmesischen Ressortkollegen die „Besorgnis“ Indiens über die jüngsten Ereignisse aus, sowie die Hoffnung auf einen baldigen Prozess der „nationalen Versöhnung und der politischen Reformen“.

Das burmesische Militär setzte vergangene Woche zuerst Tränengas und Schlagstöcke gegen Zehntausende friedlicher Demonstranten ein und feuerte dann Schüsse in die Menge. Nach Junta-Angaben kamen dabei zehn Menschen ums Leben. Die australische Regierung geht von mindestens dreißig Toten aus; etwa 1400 Menschen seien festgenommen worden, sagte Außenminister Alexander Downer am Dienstag. Rund 4000 buddhistische Mönche sollen in der vergangenen Woche im Zuge der Niederschlagung der Protestbewegung gegen die Junta in der Millionenmetropole Rangun verhaftet worden sein. Sie sollen in den kommenden Tagen in Haftanstalten im Norden des Landes verlegt werden, meldete der britische Sender BBC.

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