UN-Sicherheitsrat stimmt Trumps Gaza-Friedensplan zu
Die USA begrüßten das Abstimmungsergebnis als "historisch und konstruktiv". Die Vereinigten Staaten hatten vergangene Woche vor den Risiken gewarnt, falls ihr Resolutionsentwurf nicht angenommen werde. Trump stuft die Verabschiedung der Resolution als historischen Fortschritt ein. "Dies wird als eine der größten Zustimmungen in die Geschichte der Vereinten Nationen eingehen, zu weiterem Frieden auf der ganzen Welt führen und ist ein Moment von wahrhaft historischem Ausmaß!", schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Trump soll "Friedensrat" anführen
Die Abstimmung bedeute die "Anerkennung und Billigung des FRIEDENSRATS, der von mir geleitet wird", schrieb Trump weiter. Auf den Gazastreifen, Israel, die Hamas oder die Palästinenser ging er nicht ein. Die Einrichtung des Friedensrats ist einer von 20 Punkten im Gaza-Friedensplan, den Trump Ende September veröffentlicht hatte. Dieses Komitee soll sich aus qualifizierten Palästinensern und internationalen Experten zusammensetzen und von einem neuen internationalen Übergangsgremium, dem "Board of Peace", beaufsichtigt und überwacht werden, dessen Vorsitz Trump übernehmen will. Das Mandat soll bis Ende 2027 laufen.
Israels UN-Botschafter Danny Danon sagte vor der Abstimmung, die Resolution stelle sicher, "dass die Hamas keine Bedrohung mehr für Israel" sei. Kritik gab es vor der Verabschiedung dennoch, weil darin von "einem glaubwürdigen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" die Rede ist. Nach der Abstimmung im Sicherheitsrat gab es zunächst keine Reaktion der israelischen Regierung.
Vonseiten der Hamas hieß es, dass die Resolution abgelehnt werde. Diese werde den Rechten und Forderungen der Palästinenser nicht gerecht, teilte die Gruppe mit. Außerdem ziele sie darauf ab, eine internationale Verwaltung für den Küstenstreifen zu errichten, was von den Palästinensern und den Widerstandsgruppen abgelehnt werde. Wenn eine internationale Truppe mit Aufgaben im Gazastreifen betraut werde, einschließlich der Entwaffnung des Widerstands, werde sie ihrer Neutralität beraubt. "Sie wird dann zu einer Partei des Konflikts zugunsten der Besatzung", hieß es in der Erklärung weiter.
Die mit der Hamas rivalisierende und vom 90 Jahre alten Präsidenten Mahmud Abbas geleitete Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die Teile des Westjordanlandes verwaltet, forderte hingegen die sofortige Umsetzung der Resolution. Es sei dringend notwendig, "diese Resolution unverzüglich vor Ort umzusetzen", teilte die PA laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mit. Der Weg zu Frieden zwischen Palästinensern und Israelis müsse vorangebracht werden und auf der Zweistaatenlösung basieren. Die Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung dagegen strikt ab - ebenso wie Israels rechtskonservative Regierung.
Streitpunkte bleiben
Zuletzt hatten sich unter anderem die G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien ebenfalls für die rasche Absicherung des Nahost-Friedensplans für den Gazastreifen durch ein UN-Sicherheitsratsmandat eingesetzt. Dieser sieht in einer zweiten Phase neben der Entwaffnung der Hamas unter anderem auch eine Truppe aus internationalen Soldaten zur Stabilisierung sowie eine Übergangsregierung palästinensischer Technokraten vor.
Es gibt allerdings noch zahlreiche Streitpunkte - unter anderem die Entwaffnung der Hamas, der komplette Abzug von Israels Armee aus dem Gebiet sowie die Zukunft des Gazastreifens. Aus Israel hatte es vor der Verabschiedung der Resolution kritische Stimmen gegeben, weil darin von "einem glaubwürdigen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" die Rede ist.
Die Verabschiedung der Resolution ist ein Erfolg für das Gremium, das sich in den vergangenen Jahren immer wieder stark zerstritten bei dem Thema gezeigt hatte. Im Vorfeld hatte es lange so ausgesehen, als ob die Resolution scheitern könnte. Unter anderem Russland und China - beides Veto-Mächte im Sicherheitsrat - hatten ihre Unzufriedenheit signalisiert und Russland hatte sogar einen eigenen Resolutionsentwurf eingebracht, der dann aber nicht zur Abstimmung kam.
(APA/AFP/Reuters/dpa)
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