Der Flugzeugbauer Boom Supersonic rechnet mit einer Flotte von 2.000 Überschalljets, die 500 Städte weltweit miteinander verbinden. Die Autoren der Studie des ICCT (International Council on Clean Transportation) griffen diese Schätzung auf und simulierten ein solches Netz an Flügen für das Jahr 2035. Dabei gingen sie davon aus, dass Überlandflüge für die superschnellen Jets erlaubt werden.
Lärmbelastung
In dem Szenario wären Dubai und London die Städte mit den meisten Starts und Landungen von Überschallfliegern, mehr als 300 pro Tag. Der Frankfurter Flughafen käme auf etwa 125 Flugbewegungen, dazu kämen aber noch Überflüge. So würden über Süddeutschland pro Tag mehr als 200 Überschallflieger unterwegs sein. Über dem größten Teil Deutschlands könnte etwa alle 20 Minuten ein Überschallknall hörbar sein, schrieben die Studienautoren.
Die Lärmbelastung durch Überschallflugzeuge wäre dabei laut den ICCT-Annahmen zwei bis dreimal größer als dies bei konventionellen Flugzeugen vergleichbarer Größe der Fall ist. Die Forscher warnen, dass Belastungen durch Fluglärm zu Schlafstörungen, Lernstörungen bei Kindern, Herzproblemen sowie psychischen Leiden führen können.
96 Mio. Tonnen CO2
Zudem würden die 2.000 Überschallflugzeuge jährlich rund 96 Millionen Tonnen CO2 emittieren. Dies entspricht der dreifachen Menge an CO2, welche der gesamte Lufthansa-Konzern pro Jahr emittiert. Dabei gehen die ICCT-Forscher davon aus, dass ein Überschallflugzeug im Vergleich zu einem konventionellen Flugzeug etwa das Fünf- bis Siebenfache an Treibstoff pro Passagier benötigt.
Mit ihrem Szenario will ICCT darauf hinwirken, dass bereits geltende technische Standards für konventionelle Flugzeuge auch für neue Überschalljets gelten. Während die USA auf weniger anspruchsvolle Vorgaben im Sinne ihrer Flugzeugbauer hinwirken, wollen die europäischen Staaten die Lärmvorschriften Medienberichten zufolge nicht absenken.
(APA/ag.)
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