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Umsetzung des Entwicklungskonzepts Alpenrhein

Bregenz - In einer gemeinsamen Sitzung im schweizerischen Maienfeld (Graubünden) haben die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) und die Internationale Rheinregulierung (IRR) den aktuellen Umsetzungsstand des Entwicklungskonzeptes Alpenrhein (EKA) diskutiert.

“Wichtige Projekte konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden, an anderen wird noch intensiv gearbeitet”, informiert Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Zwei weitere Projekte werden kommendes Jahr in Angriff genommen.

Über 500.000 Menschen wohnen, arbeiten und leben im 90 Kilometer langen Alpenrheintal von Reichenau bis zum Bodensee. Das Alpenrheintal ist heute ein prosperierender Wirtschaftsstandort mit attraktiven Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten und artenreichen Lebensräumen. Mit dem im Dezember 2005 gemeinsam verabschiedeten EKA haben IRKA und IRR die strategische Grundlage erarbeitet, um primär den Hochwasserschutz im Alpenrheintal zu gewährleisten, das Ökosystem Alpenrhein zu optimieren, das Grundwasserreservoir zu schützen und die Nutzung vorhandener Energiepotenziale zu überlegen.

Entwicklungskonzept Alpenrhein auf Kurs

Auch ohne EKA sind im Laufe der letzten Jahre bereits dies- und jenseits des Alpenrheins wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der Hochwassersicherheit und zur Verbesserung des Ökosystems Alpenrhein von den beteiligten Ländern umgesetzt worden, die sich bei konkreten Hochwasserereignissen auch gut bewährt haben. Dennoch macht die Bündelung der Kräfte und die Abstimmung der Aktivitäten einen Sinn, erklärt der Landeshauptmann: “Um im Hochwasserfall vorbereitet zu sein, sind grenzüberschreitende Vorkehrungen notwendig”. Die derzeit laufenden oder bereits umgesetzten Maßnahmen sind im Internet unter www.alpenrhein.net abrufbar.

Planmäßiger Fortschritt

Zur Verbesserung der Hochwassersicherheit am Alpenrhein haben IRKA und IRR vor zwei Jahren die beiden Projekte “Hochwasserschutz innerhalb der Dämme” und “Vertiefung Notentlastungskonzept” in Auftrag gegeben. Beide Projekte kommen planmäßig voran.

Zwei Projekte zur Schwall- bzw. Sunkproblematik

Die bedarfsgerechte Stromproduktion im Einzugsgebiet des Alpenrheins führt zu teils erheblichen Abflussschwankungen, die insbesondere auf die Ökologie im Alpenrhein negative Auswirkungen haben. Deshalb sind IRKA und IRR in einen Dialog mit Vertretern der Elektrizitätswirtschaft getreten und haben gemeinsam mit anderen Institutionen zwei Projekte definiert, die 2009 in Angriff genommen werden.

Hochwasserprognosemodell für den Alpenrhein

Ein neues Hochwasserprognosemodell, das extra für das Einzugsgebiet des Alpenrheins erarbeitet wird, soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Hochwasservorhersagen für den Alpenrhein erheblich verbessern. Zuverlässige und zeitgerechte Hochwasserprognosen sind eine entscheidende Voraussetzung für die Behörden und Einsatzorganisationen, um die Bevölkerung richtig zu informieren und um die Einsätze ereignisgerecht zu koordinieren. Die IRKA hat die dazu nötigen Vorbereitungsarbeiten in Auftrag gegeben.

Die IRKA und ihre Aufgaben

Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St.Gallen verfolgen im Rahmen der “Kooperationsvereinbarung Alpenrhein” vom Dezember 1998 als übergeordnetes Ziel eine “sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die Optimierung der Hochwassersicherheit, die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung und Mehrung der Naturwerte.”

Mitglieder der IRKA sind Regierungsrat Hugo Quaderer (Fürstentum Liechtenstein, Vorsitzender), Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungsrat Willi Haag (Kanton St.Gallen) und Regierungsrat Stefan Engler (Kanton Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der Republik Österreich, Heinz Stiefelmeyer und der Vertreter der Schweiz, Hanspeter Willi an den IRKA-Sitzungen teil.

Für weiterführende Informationen über die IRKA und ihre Aktivitäten: Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Thomas Blank, Telefon 05574/511-27410, E-Mail thomas.blank@vorarlberg.at.

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