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Umsatzverdopplung bei Dietrich Hittisau

Hittisau - Zwei Neuentwicklungen in ihrem Kerngeschäftsfeld Stromüber­tragung auf der eine Seite, sowie ein kraftvoller Markteinstieg vor allem in Russland seit letztem Jahr auf der anderen. Dietrich GmbH [.pdf - 4,0MB]

Diese beiden Sachverhalte nennt der Geschäftsführer der G. Dietrich GmbH in Hittisau, Wilfried Eberle, als Hauptursachen, warum das seit 1995 zur französischen Le Carbone Lorraine gehörende Unternehmen seinen Umsatz auch 2008 um 30 Prozent ausweiten (und damit in nur drei Jahren verdoppelt haben) wird.

„Besagte Neuentwicklungen sind eine Stromübertragung für Turbogeneratoren bzw. für Gasturbinen, die wir für General Electric (USA) und Elektrokom (Russland/Ukraine) konzipierten, sowie eine Stromübertragung für die Galvanik, wie sie z. B. die Autoindustrie für ihre Bandverzinkungsanlagen benötigt. Für erstere ist heuer ein Jahresumsatz von 400.000 Euro absehbar, für letztere haben wir einen Auftrag der Grazer Andritz für über 360.000 Euro im Haus“, veranschaulichte Eberle den beachtlichen Soforteffekt beider Innovationen. In den Markt Russland stiegen die Hittisauer Spezialisten vor allem mit Stromübertragungslösungen für Turbogeneratoren in zahlreichen neu zu errichtenden Kraftwerken erfolgreich ein – neben China und Indien ist die boomende russische Ökonomie maßgeblicher Dietrich’scher Hoffnungsträger.

Eine De-facto-Verdoppelung des Umsatzes zeichnet sich laut Eberle für kommendes Jahr in dem für Dietrich immer bedeutsameren Geschäftsfeld der Windkraftanlagen ab. Die dafür in Hittisau entwickelten und produzierten Stromübertragungen stehen jetzt schon für 45 Prozent des Gesamtumsatzes. Die stärkste Nachfrage nach Windkraft-Technologie registriert Dietrich aus Deutschland, den USA, China und Indien, zunehmend auch von der iberischen Halbinsel. In Österreich freut sich die Carbone Lorraine-Tochter über Windkraft-Impulse seitens der Elin-EBG, die VA Tech schwört bei ihren Wasserkraft- und Turbogeneratoren auf Knowhow aus dem Vorderwald. Und der Prestigeauftrag von Andritz wird heuer u. a. dazu führen, dass die mehrjährige 95 Prozent-Exportquote der Dietrich GmbH sich vorübergehend auf „nur“ 90 Prozent reduzieren dürfte.

Während die vor eineinhalb Jahren vorgenommene Betriebserweiterung wegen der enormen Nachfrage nach Dietrich-Knowhow schon jetzt so gut wie „aufgebraucht“ ist, entsteht ab Juni (geplanter Einzugstermin: Herbst 08) ein neuer Bürotrakt samt Konferenzraum für 350.000 Euro – er wird acht zusätzlichen Mitarbeitern Platz bieten. Das doppelte Investment, 700.000 Euro, ist heuer für neue Dreh-, Fräs- und Kleinmaschinen, Kunststoffpressen sowie Induktiv-Lötgeräte budgetiert. All das sind gewissermaßen zusätzliche Indizien, dass der Standort Bregenzerwald innerhalb der 8000 Beschäftigte zählenden Carbone Lorraine-Gruppe auch in Zukunft Gewicht behalten wird: „Unsere wichtigste Legitimation ist aber zweifelsohne, dass Hittisau inzwischen als Technologiezentrum für sämtliche Metallbereiche des Mutterkonzerns fungiert“, sieht Eberle den Standort abseits der großen Industriezonen nachhaltig gesichert.

Dietrich GmbH

Umsatzerwartung 2008: 14 Mill. Euro (+ 30 %)
Exportquote: zuletzt 95 Prozent, heuer wg. Andritz-Großauftrag ca. 90 Prozent
Mitarbeiter: 120 (+ 17), davon 5 Leiharbeiter
Investitionen 2008: erneut über 1 Mill. Euro
Die Muttergesellschaft Le Carbone Lorraine (seit 1995) ist Weltmarktführer für Kohlebürsten und -halter.

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