Für Grönemeyer ist es eine Rückkehr. Er und Clam haben eine gemeinsame Geschichte: 1996 war für seinen Auftritt die damalige Konzert-Location am Gelände der Burgbrauerei zu klein, also wurde kurzerhand die heutige Arena angelegt – und von Grönemeyer eingeweiht. Zum 25. Geburtstag des Konzertsommers kam er heuer wieder.
Grönemeyer: “Servus Clam”
Eben jene Meierhofwiese, die wir also in gewisser Weise dem deutschen Superstar verdanken, ist bis auf den letzten Grasflecken voll besetzt mit Fans und ihren Isoliermatten, als die Band “Unter Tage”, die Hymne auf die Verlässlichkeit der Bergleute, anstimmt – und schließlich Grönemeyer auf die Bühne springt: “Servus Clam”.
In weißen Turnschuhen beginnt er unverzüglich mit der für ihn typischen Bühnengymnastik. Davon, dass er tänzerisch Luft nach oben hat, ließ er sich noch nie einschüchtern. Er nimmt es vielmehr mit Selbstironie: In Deutschland habe eine Umfrage als wichtigstes Motiv für den Besuch eines Grönemeyer-Konzerts ergeben, “dass er so unglaublich gut tanzt”. Sprach’s und machte weiter mit dem Work-out.
Neue Songs und alte Hits
Der Tour-Titel “Dauernd jetzt” täuscht ein wenig, denn nach einem Pflichtteil vom aktuellen gleichnamigen Album – wie “Wunderbare Leere” oder das die “digitale Diktatur” anprangernde “Uniform” – weiß er, was er seinen Fans schuldig ist: Von “Bochum” über “Männer” bis hin zu “Was soll das” feuert er aus seinem großen Arsenal an Hits. Das Publikum singt, winkt und hüpft mit dem mittlerweile völlig durchgeschwitzten Herbert mit und grölt schließlich nach “Alkohol”.
Perfektes Wetter beim Konzert in der Burgarena
Der Wettergott meinte es gut mit den Fans und ihrem Star: Nachdem es am Nachmittag in weiten Teilen Oberösterreichs geregnet hatte, blieb die Konzertarena am Abend weitestgehend trocken. Grönemeyer konnte auf einem Bühnensteg mit seinem Klavier im Mondschein – “ach ist das romantisch” – mitten in der Menschenmenge spielen. Nur der Kontrabass, der wesentlich zur Neuinterpretation von “Flugzeuge im Bauch” als Barmusik beiträgt, blieb wegen vereinzelter Tröpfchen sicherheitshalber unter Dach.
Viele Fans verpassten die Zugabe
Auch wenn das Programm mit knapp zwei Stunden nicht allzu lang war, zogen viele bereits vorzeitig von dannen. Dahinter dürfte sich aber weniger Missachtung des Künstlers verborgen haben. Einige Fans fürchteten einen Stau beim Wegfahren offenbar mehr als das Verpassen der Zugabe. (APA)
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