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Umjubelte "Medea" zum Holender-Abschied

"Medea" war voller Erfolg
"Medea" war voller Erfolg ©APA (Hochmuth)
Mit nicht enden wollendem Jubel ist Sonntagabend die Uraufführung von Aribert Reimanns "Medea" in der Wiener Staatsoper aufgenommen worden.
Medea in der Staatsoper

Das Auftragswerk, das gleichzeitig eine Art Abschiedsgeschenk des scheidenden Direktors Ioan Holender ist, kam in der Inszenierung von Marco Arturo Marelli fast ausnahmslos gut an – nur ein Besucher versuchte, dem Komponisten seinen Unmut mitzuteilen.

Besonders glänzte Marlis Petersen in der Titelrolle des antiken Ehedramas. In einer verkarsteten, unwirtlichen Gegend ist der antike Stoff angesiedelt, in dem Medea und Jason (Adrian Eröd) nach Asyl suchen und aus Meinungsverschiedenheit über die Gepflogenheiten des Gastlandes entzweit werden, was schließlich den Kindern das Leben kostet.

Regisseur Marelli – er wurde im Anschluss an die Uraufführung zum Ehrenmitglied der Oper ernannt – sucht Zeitlosigkeit in seiner Inszenierung, was ihm auch gelingt. Vom Publikum wurde er dafür belohnt, ebenso wie die gesamte Sängerriege. Und auch für Dirigent Michael Boder, der Partitur und Staatsopernorchester fest im Griff hatte, gab es etlichen Applaus.

Den meisten Jubel fing allerdings Petersen als “Medea” ein, die ihren höchst anspruchsvollen Part stimmlich perfekt und nuanciert wiedergab. Einen eindrucksvollen Auftritt absolvierte zudem Countertenor Max Emanuel Cencic, der damit gleichzeitig sein Debüt an der Staatsoper feierte.

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