Dies ist das Ergebnis einer vom 14. bis 17. März durchgeführten, repräsentativen Oekonsult-Umfrage zu den beiden in Nordafrika entführten Salzburgern, die der APA vorliegt. Knapp 80 Prozent der Österreicher äußerten demnach eine “tendenzielle” bis “uneingeschränkte” Zustimmung zu dieser plakativen Aussage. Über 87 Prozent der Befragten zeigten sich überzeugt, dass die in Tunesien entführten Österreicher “in absehbarer Zeit wohlbehalten frei kommen werden”.
Diese optimistische Haltung könnte mit den Motiven der Täter im Zusammenhang zu stehen. Für die überwältigende Mehrheit (93 Prozent) ist “bloß Geld” das Hauptmotiv für die Geiselnahme. Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass das neutrale Österreich nicht in kriegerische Auseinandersetzungen in einem muslimisch dominierten Land verwickelt sei und dass daher keine politischen und religiösen Motive vorliegen könnten, fanden gut 86 Prozent.
Zwar äußerten fast acht von zehn Österreichern Zustimmung dafür, “keine Verhandlungen mit Terroristen” führen zu wollen – fast drei Viertel allerdings gaben an, “alles Erdenkliche und Zieldienliche” – auch um einen hohen Preis – zu unterstützen, um Wolfgang Ebner (51) und Andrea Kloiber (43) wohlbehalten frei zu bekommen. Wenig rational erscheint hier das Umfrage-Ergebnis bezüglich einer möglichen Lösegeldzahlung: “Schon weil dieses Geld erfahrungsgemäß in Waffenkäufen angelegt wird”, wendeten sich knapp 62 Prozent gegen ein Freikaufen. Allerdings sollte Österreich nach dem Willen von knapp zwei Dritteln der an der Umfrage Beteiligten “möglichst schnell einen möglichst geringen Betrag zahlen und die Angelegenheit ehestens beenden”. Der Ansicht, nur mit “Härte” und “keinerlei Geldzahlungen” könne man weitere derartige Taten verhindern, stimmten wiederum gut 72 Prozent zu.
Die laufenden Befreiungsbemühungen stoßen keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Gewissermaßen seien die Salzburger “selbst schuld” und trügen “daher selbst die Verantwortung”, fanden 57 Prozent. Die Aktivitäten von höchstrangigen Stellen bis hin zu Bundesregierung und EU-Politikern betrachten diese daher mit Zwiespalt. Dass die Bundesregierung in einem aussichtslosen Dilemma zwischen Härte-Zeigen und Lösegeld-Zahlen steckt, darüber waren sich jedenfalls gut 93 Prozent der 1.107 Befragten der repräsentativen Oekonsult-Umfrage einig.
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