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Umfrage: Stimmung in KMU ist im Keller

Besonders im Dienstleistungsbereich sind Unternehmer verzweifelt.
Besonders im Dienstleistungsbereich sind Unternehmer verzweifelt. ©pixabay.com
Wenig überraschen ist von Optimismus in Betrieben momentan wenig zu spüren. Einzig die Baubranche und der Handel konnten in der Coronakrise punkten.

In der Coronakrise ist wenig überraschend auch das KMU-Stimmungsbarometer des Gläubigerschutzverbandes Creditreform eingebrochen. Es liegt mit minus 2 Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von plus 17,9 Punkten und damit so schlecht wie zuletzt vor sechs Jahren. Von Optimismus sei in den Betrieben wenig zu spüren, mit einer Verbesserung des Geschäftsverlaufs rechne derzeit kaum jemand.

Am besten schlug sich in den vergangenen sechs Monaten die Bauwirtschaft. Schwer getroffen ist dagegen die Dienstleistungsbranche. Hier gaben die Konjunkturindikatoren besonders deutlich nach, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Baubranche und Handel mit Plus

Insgesamt gaben die Indizes in allen vier erhobenen Hauptwirtschaftsbereichen deutlich nach. Einzig positiv blieben die Baubranche mit 12,2 Punkten (Vorjahr: 33,5 Punkte) und auch der Handel mit immerhin 2,7 Punkten (Vorjahr: 13,7 Punkte). Noch deutlicher zeigt sich der Stimmungseinbruch bei der Dienstleistungsbranche - hier verlor der Index 28,5 Zähler und liegt nun bei minus 11,6 Punkten (Vorjahr: plus 16,9 Punkte). Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete einen Einbruch von 14,9 Zählern und liegt nun bei minus 2,2 Punkten (Vorjahr: 12,7 Punkte).

"Die Coronamaßnahmen stützen vorübergehend", so Gerhard Weinhofer von der Creditreform in Österreich. Die meisten mittelständischen Unternehmen in Österreich haben als Krisenhilfe die Corona-Kurzarbeit (82 Prozent) in Anspruch genommen. Deutlich weniger der laut Creditreform 1.500 befragten Klein- und Mittelbetriebe (KMU) (34,2 Prozent) beantragten zuletzt eine Steuer- oder Abgabenstundung oder den Fixkostenzuschuss (28 Prozent).

Weniger Insolvenzen

Zur finanziellen Entlastung entschieden sich 23,3 Prozent der Betriebe für die Herabsetzung der Einkommens- und Körperschaftssteuervorauszahlungen, 18,9 Prozent für einen Kredit bei der Hausbank und 11,5 Prozent für einen Härtefall- oder Corona-Hilfsfonds.

Die Aussetzung der Insolvenzanträge habe dafür gesorgt, dass die Insolvenzneigung nach derzeitigem Stand in den ersten drei Quartalen heuer im Vergleich zum Vorjahr bisher deutlich nachgelassen hat (minus 34,1 Prozent).

(APA/red)

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