Der frühere Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, kann offenbar auf großen Rückhalt in der serbischen Bevölkerung zählen. Zwei Drittel der Serben würden den Behörden keine Informationen über das Versteck von Mladic verraten, ergab eine Umfrage des Belgrader TV-Senders B-92. Nur gut 14 Prozent der Befragten erklärten sich dazu bereit. Die serbischen Behörden hatten kürzlich in Steckbriefen in Polizeistationen und Gerichten landesweit an die Bürger appelliert, Informationen zum Verbleib des seit Jahren flüchtigen mutmaßlichen Kriegsverbrechers zu liefern. Für Mladic wurde die Ergreiferprämie von einer Million Euro angeboten.
Der für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal zuständige Arbeitsminister Rasim Ljajic erklärte das Umfrageergebnis mit dem schlechten Image des UNO-Gerichts in Serbien, aber auch mit dem Verhalten der internationalen Staatengemeinschaft. Diese schätze die Tatsache gering, “dass gerade Serbien die meisten Haager Angeklagten – über 40 – an das UNO-Tribunal überstellt hat, und hat nun wegen Mladic die weitere EU-Annäherung Serbiens gestoppt” habe, sagte Ljajic gegenüber B-92.
In der jüngsten regelmäßigen Umfrage im Auftrag der Regierung hatten sich im Dezember 47 Prozent der Befragten für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal ausgesprochen, 43 Prozent waren dagegen, berichtete Ljajic.
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