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Ukrainische Luftwaffe greift Rebellenhochburg Donezk an

Die ukrainische Luftwaffe bombardiert erstmals Donezk, mindestens drei Zivilisten kamen ums Leben.
Die ukrainische Luftwaffe bombardiert erstmals Donezk, mindestens drei Zivilisten kamen ums Leben. ©AP
Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht auf Mittwoch erstmals die Rebellenhochburg Donezk im Osten des Landes angegriffen. Unterdessen verstärkt Polen seine Warnungen vor einer russischen Invasion in der Ukraine.
Fotos russischer Soldaten in Ukraine?
Tonlage verschärft sich

Bei den Luftschlägen der ukrainischen Armee sind mindestens drei Zivilisten in Donezk getötet worden. In mehreren Ortsteilen wurde am Vormittag weiter gekämpft, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stadtrat von Donezk meldete. Über Verluste auf Seiten der Separatisten lagen keine Informationen vor.

Weiter heftige Gefechte in Ostukraine

Bei ihrer Offensive zur Rückeroberung der Stadt hatten sich die Regierungstruppen bereits am Dienstag in einem Vorort Gefechte mit den prorussischen Separatisten geliefert. In der ostukrainischen Stadt Gorlowka berichteten die Behörden von einer steigenden Anzahl Toten. In den vergangenen Tagen seien bei Artilleriebeschuss 33 Zivilisten getötet und 129 verletzt worden, hieß es. In mehreren Vierteln sei die Gas- und Wasserversorgung ausgefallen.

Polen: “Hinweise auf russischen Einmarsch”

Unterdessen verstärkt Polen seine Warnungen vor einer russischen Invasion in der Ukraine. Ministerpräsident Donald Tusk sagte am Mittwoch, in den vergangenen Stunden habe er Informationen erhalten, dass die Gefahr einer direkten Intervention Russlands in der Ukraine in den vergangenen Tagen stark gestiegen sei.Schon am Vorabend hatte Polens Außenminister Radoslaw Sikorski vor einer russischen Invasion gewarnt. Die russische Armee habe ihre Gefechtsbereitschaft in der Grenzregion zur Ukraine wiederhergestellt, dort stünden mehrere Bataillone bereit, sagte Sikorski. Diese sollten “nur Druck ausüben. Oder einmarschieren”.

Die Financial Times berichtete unter Berufung auf NATO-Zahlen von 20.000 russischen Soldaten im Grenzgebiet zur Ukraine. Die Militärpräsenz Moskaus ist demnach aber weiterhin geringer als zum Höhepunkt des russischen Truppenaufbaus im April, als 40.000 Mann in der Region stationiert waren.

Moskau wirft Einsatz von Phosphor vor

Umso interessanter erscheint im Zusammenhang mit einem möglichen Einmarsch, dass Russland der ukrainischen Führung erneut den Einsatz von Phosphormunition gegen Zivilisten vorgeworfen hat. Eine Bodenprobe habe ergeben, dass die Armee in der Nähe von Slawjansk die verbotenen Brandgeschosse verwendet hätte, sagte der Sprecher der russischen Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Mittwoch in Moskau. Die prowestliche Führung in Kiew hatte die Vorwürfe wiederholt als “Verleumdung” zurückgewiesen. (red/APA/dpa)

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