Das ukrainische Unternehmen Naftogaz habe keine Mittel mehr, um die Gaslieferungen aus Russland zu bezahlen und die Durchleitung nach Westen zu gewährleisten. Das sagte der Naftogaz-Manager Igor Didenko nach Angaben der russischen Agentur Itar-Tass am Donnerstag am Rande von Gesprächen mit der EU in Brüssel.
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso wollte noch am Abend mit den EU-Staats- und Regierungschefs über den Gastransit durch die Ukraine sprechen. Anfang des Jahres hatte eine mehrwöchige Lieferblockade auch zu Engpässen in weiten Teilen Europas geführt.
Die Ukraine hatte Anfang Juni in letzter Minute ausstehende Zahlungen bei Russland mit einem Kredit beglichen und damit den jüngsten Streit vorerst beendet. Die EU-Kommission befürchtet aber schon länger eine erneute Zuspitzung des Konflikts um Gaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine. Vertreter der Gasunternehmen beider Länder, Gazprom und Naftogaz, sprachen in Brüssel in einem Fachausschuss mit Experten der Mitgliedstaaten und der EU-Kommission. Ergebnisse dieses Treffens sollten am Abend mitgeteilt werden.
Russland hatte in Aussicht gestellt, sich an einem Kredit für die Ukraine nur gemeinsam mit der EU zu beteiligen. Ein zentrales Problem bei den immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen um Gaslieferungen ist das technisch marode Pipelinesystem in der Ukraine. Die frühere Sowjetrepublik fürchtet eine Übernahme des Systems durch den russischen Nachbarn. Fachleute unterstützen die Gründung eines Konsortiums unter Beteiligung der EU, Russlands und der Ukraine, um die Leitungen nach Westen zu modernisieren.
Laut Reuters bot Naftogaz am Donnerstag an, dass europäische Unternehmen russisches Gas in der Ukraine kaufen und speichern können, damit eine eventuelle neuerliche Gaskrise verhindert werde.
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