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Ukraine: Russen starten "massive" Raketenangriffe

Ein Mann vor einem zerbombten haus in der Ukraine.
Ein Mann vor einem zerbombten haus in der Ukraine. ©AP
Wagner-Söldner und reguläre russische Truppen sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Tagen auf die ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar vorgerückt - erlitten dabei aber teils hohe Verluste.
Selenskyj bekommt bei EU-Gipfel erste Jet-Zusagen

Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor. Am Freitag startete Russland nach ukrainischen Angaben "massive" Raketen- und Drohnenangriffe auf den Nordosten und Süden der Ukraine.

Unerfahrene Einheiten

"Russische Kräfte dominieren zunehmend die nördlichen Zufahrtswege nach Bachmut. Im Süden sind russische Einheiten auf den westlichen Rand des Ortes Wuhledar vorgerückt (...)", hieß es aus dem britischen Verteidigungsministerium. Russische Truppen hätten wohl besonders hohe Verluste um Wuhledar erlitten, weil unerfahrene Einheiten zum Einsatz gekommen seien, hieß es. Bei einem einzigen Vorfall seien 30 weitgehend intakte gepanzerte Fahrzeuge nach einem missglückten Angriff zurückgelassen worden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Angriffe gegen Infrastruktur

Das russische Militär führte unterdessen erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durch.

In der ebenfalls umkämpften Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach innerhalb einer Stunde 17 Geschoße eingeschlagen sein. "Das ist die größte Anzahl seit Beginn der Invasion", teilte der Sekretär des Stadtrates von Saporischschja, Anatolij Kurtjew, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Freitag früh gab es erneut landesweit Luftalarm. Gegen 8.30 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MEZ) heulten auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder die Alarmsirenen.

Verhaltene Reaktionen der EU

In den Tagen zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in London, Paris und bei der EU in Brüssel für weitere Waffenlieferungen für sein Land geworben, darunter auch Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite. Die Reaktionen auf dem EU-Gipfel fielen allerdings verhalten aus.

(APA)

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